Band: Carl Michael von Hausswolff
Album: Still Life – Requiem
Genre: Ambient / Drone
Label/Vertrieb: Touch
VÖ: 20. Oktober 2017
Webseite: cmvonhausswolff.net
Hört mal, ich spür etwas. Was früher in leicht anders formulierter Version in Kultfilmen für Lacher sorgte, das gilt auch heute noch für experimentelle Klangkunst. Der Schwedische Künstler und Musiktüftler Carl Michael von Hausswolff beweist dies im Extrem auf seinem neusten Album „Still Life – Requiem“ – ein Werk, dass vom Hörer körperlich und psychisch alles verlangt. Dabei ist die Tonwelt in diesen zwei langen Stücken mehr als zurückhaltend, versinkt sogar oft neben die Bereiche des Gewohnten und Hörbaren.
Aber genau dieses Experiment der Wahrnehmung hat Carl Michael von Hausswolff (dessen Tochter Anna von Hausswolff einigen von euch eher ein Begriff ist) mit dieser neuen Platte auch bezweckt. Die Grundsteine, welche für die lange Komposition „Still Life – Requiem“ gelegt wurden, basieren auf hörbar gemachten und veränderten Aufnahmen von konstanten Schwingungen fester Materialen. Das liest sich nicht nur abstrakt, es hört sich auch so an. Wie der verzettelter Drone eines Bienenschwarms in Verbindung mit verlorenen Geigenspielern, steigern sich schier unhörbare Frequenzen zu einem Muster.
„Sill Life – Requiem“ ist keine einfache Platte, es ist ein Album, das man mit extremer Hingebung anhören muss und keine Angst vor kleinen Lautstärken haben darf. Denn Carl Michael von Hausswolff hat sich bei seinen Feldaufnahmen nicht beirren lassen und viele Stellen von dieser Komposition im Unmöglichen gelassen. Somit muss man wie ein Forscher in die Klüfte hinuntersteigen und Schicht um Schicht zwischen Umgebungsrauschen und Tinnitus freigelegen – kommt dabei aber einer Erlösung näher als sonst jemals.
Tracklist:
1. Still Life – Requiem l
2. Still Life – Requiem lI
Bandmitglieder:
Carl Michael von Hausswolff – Musik
Gründung:
1986
Text: Michael Bohli