Band: Candélabre
Album: Candélabre
Genre: Post-Punk / Shoegaze
Label: Solange endormie
VÖ: 29. März 2018
Webseite: Candélabre auf FB
Leicht Zeremoniell geht das Trio bei seiner ersten EP zwar vor, schämen muss sich dabei aber niemand. Bereits mit dem eröffnenden Lied „Ceremony Of Shame“ wird nämlich klargemacht, dass Candélabre aus Toulouse das Erbe der Achtziger und der Neunziger korrekt weitertragen und beschwingt die Welt aus Post-Punk, Shoegaze und Wave öffnen. Die Gitarren drehen ihre Kreise im klaren Hall, die elektronischen Schlagzeugmuster und Keyboards flirren wie hübsche Vögel umher und alles wird vom reizenden Gesang von Cindy Sanchez zusammengehalten.
Alle fünf Lieder setzen auf diese Zutaten und überzeugen mit einer Leichtigkeit, die man in den Gebieten des Cold Wave und der Post-Verarbeitung selten fühlt. Sicherlich, „Fortress Of Salvation“ ist schleppend und sehnsüchtig, aber die Abmischung und der Sound von Candélabre verhindert einen Absturz in das Elend. So ist es immerzu spannend, den Musikern Anthony Herigny und Michaël De Almeida zuzuhören und mit ihnen diese Reisen zu unternehmen. Da badet man sogar gerne in den dröhnenden Gitarrenwänden, welche sich immer wieder mit dem Bass zu einem Pakt zusammenschliessen.
Candélabre haben sich erst 2017 zusammengeschlossen, bieten auf ihrer gleichnamigen ersten Veröffentlichung aber Musik, die sich nicht vor den Grössen der Szene verstecken muss. „Last Rites“ pendelt wunderbar zwischen verrauschten Instrumentalteilen und emotionalem Gesang, „Carrion Season“ erwischt einen treibenden Takt und zieht am Schluss noch mitten auf die Tanzfläche. Und auch wenn man dort eher im Schatten umherhüpft, am Schluss dieser Begegnung ist man trotzdem mit Zufriedenheit erfüllt.
Tracklist:
1. Ceremony Of Shame
2. Lone Wolf
3. Fortress Of Salvation
4. Last Rites
5. Carrion Season
Bandmitglieder:
Anthony Herigny – Gitarre, Bass und Perkussion
Cindy Sanchez – Gesang
Michaël De Almeida – Bass, Piano und Perkussion
Gründung:
2017
Text: Michael Bohli