Band: Cabaret Voltaire
Album: Dekadrone
Genre: Drone / Electronica
Label: Mute Records
VÖ: 26. März 2021
Webseite: Facebook
Wer sich nach der kurzen Nachspeise bereits wohlig mit vollem Bauch zurücklehnen wollte, der wird von Richard H. Kirk schnell wieder aus der liegenden Position herausgerissen. Es lärmt an jeder Ecke, der Industrial wurde elektronisch zerteilt und zeigt sich als unendlicher Strom von Drones. 49 Minuten Musik von Cabaret Voltaire, ohne Gesänge, ohne Melodien, dafür mit viel Wirkung und nötigem Lärm: „Dekadrone“ läutet die nächste Phase ein.
Nach dem letztjährigen Rückkehralbum „Shadow Of Fear“ und dessen Begleit-EP „Shadow Of Funk“ schliesst Cabaret Voltaire den Zyklus der Wiederauferstehung mit zwei Alben ab, die das gewohnte Spektrum erweitern. Unter gleicher Covergestaltung werden die Klänge langsam zerbröselt, die Frequenzen aufgespannt und mit kratzenden Schichten lange repetiert. Während sich im Hintergrund von „Dekadrone“ an gewissen Stellen ein leicht irritierend wirkender Puls etabliert, geistern die restlichen Spuren darum herum.
Cabaret Voltaire hat mit einer leichten Wellenbewegung eine Drone-Scheibe kreiert, in der die Spannung immer hochgehalten werden kann. Einzelne Sounds aus dem Keyboard werden zu Alarmsirenen, verfremdete Aufnahmen zum brodelnden Grund. Ohne wirkliche Auflösung endet „Dekadrone“, mit dem Wissen, dass bereits in einem Monat die Reise mit dem noch längeren „BN9Drone“ abgeschlossen wird. Dranbleiben lohnt sich also.
Tracklist:
1. Dekadrone
Bandmitglieder:
Richard H. Kirk
Gründung:
1973
Text: Michael Bohli