10. November 2016
Kaufleuten – Zürich
Bands: The White Lies / The Ramona Flowers
Das Debüt Album der Briten The White Lies mit dem Titel „To Lose My Life“ stieg nach Veröffentlichung im Jahre 2009 von 0 auf 1 der UK Charts. Nachdem zwei weitere erfolgreiche Alben produziert wurden, gab es erst mal eine Pause im The White Lies Lager. Mit ihrem aktuellen Release „Friends“, welches im Studio von Bryan Ferry (Roxy Music) entstanden ist, kehrten sie nach drei Jahren zurück und spielten eine Headliner Show in Zürichs Edel-Location Kaufleuten.
Der Club war packend voll und das Publikum befand sich hauptsächlich im studierfreudigen Party-Alter. Dies lies vermuten, dass die Stimmung dementsprechend ausgelassen werden würde. Ich war gespannt.
Mit The Ramona Flowers fing der Abend schon einmal sehr gut an. Das Electro Indie Quintett aus Bristol (England) präsentierte ihr im September 2016 veröffentlichtes Album „Part Time Spies“, welches einem alleine schon durch das quietsch bunte Cover auffallen dürfte. Das Publikum glänzte mit Zurückhaltung und ich war wohl einige der Wenigen, die ausgelassen zum Takt tanzte. Vielleicht, weil es mich ein wenig an Duran Duran erinnerte? The Ramona Flowers gelang das absolute 80ies Flashback und überzeugte nicht nur durch einen mitreisenden Sound, sondern auch durch pure leidenschaftliche Bühnenpräsenz.
Vor allem bei The White Lies begannen jedoch die Körper aller im Club schon beim ersten Song unweigerlich dem eingängigen Synthie-Rock zu folgen. Tanzbare Rhythmen vereinten sich mit dem markanten Gesang von Sänger Harry McVeigh zum Disco Feeling. Das Rezept der Briten ist nicht neu. Man verlässt sich hauptsächlich auf 80ies Beats und Dark Wave Elemente. Auch wenn man dieser Stilrichtung eine eher dunkle und triste Grundstimmung nachsagt, war von Melancholie meines Erachtens wenig zu spüren. Das Publikum war bester Laune, sang textsicher mit und tanzte sich die Seele aus dem Leibe.
Fazit: Am Ende wirkte der Auftritt von The White Lies auf mich persönlich recht weich gespült und weniger abwechslungsreich im Vergleich zur Vorband. Für meinen Geschmack waren The Ramona Flowers der wahre Headliner des Abends. Ich blieb verwirrt, das Publikum jedoch glücklich zurück. Na, das ist doch die Hauptsache!
Text: Liane Paasila
Bilder: Kathrin Hirzel
