1. April 2018
Halle 622 – Zürich
Band: Wanda
Erster April hin, April-Scherz her – Ostern sind dann am schönsten, wenn sie mit Wanda (live) ausgeschmückt sind.
Die Wiener Band um Sänger Michael Marco Fitzthum, Künstlername Marco Wanda, 31, hat in den letzten vier Jahren viel geraucht, gesoffen, geschwitzt, geschrien und gesungen. Jedes ihrer Alben beherbergt mehrere Übersongs, viele Bands tüfteln ein Leben lang nur an einem – und scheitern daran.
Wanda wiederum anvisieren stets das Ganze. Bei dieser aussergewöhnlichen Wiener-Schar geht es immerzu um die grosse Enttäuschung, Rettung, Leben, Tod und, eben, Übersongs. Alles, was an Gefühlen da ist, werfen Wanda in die Waagschale. Das Ergebnis ist immerzu dramatisch, himmelhochjauchzend und hochtrabend, wunderschön.
So auch ihr sonntäglicher Auftritt in der ausverkauften Halle 622. Es war von Anfang an ein Fest, die Stimmung von Beginn weg überschäumend und ausgelassen, aber nie in unsäglicher Après-Ski-Manier.
In der Tat, Wanda ist irgendwie alles. Wanda ist Barde, Troubadour, DJ, Singer, Songwriter, (Pop-)Rocker, Gitarrist und Perkussionist in einem. Und es ist denn auch kein Wunder, aber eine Erleuchtung: Nicht Ostern, sondern die Mischung aus schummrigem Pop, balladeskem Entertaining und röhrend-kreischendem Rock’n’Roll machte den Konzertabend himmlisch.
Text: Cyril Schicker
Bilder: Berend Stettler