Datum: 27. März 2015
Ort: Festhalle – Bern
Bands: The Script
Lange ist es her, seit ich mich das letzte Mal auf den Weg in die Festhalle nach Bern gemacht habe. Letzten Freitag war es dann endlich wieder so weit. The Script sollten mir und vielen anderen Konzertbesuchern einen grandiosen Start ins Wochenende bescheren. Wie ich befürchtet hatte, war der Frauenanteil unter den Konzertbesuchern enorm hoch. Die irischen Musiker sind halt schon ziemliche Frauenhelden und wie man sieht, wurde ja auch ich nicht ganz verschont. Das kann ich nicht abstreiten…
Abartig lange Warteschlagen bei der Frauen-Toilette bin ich mir gar nicht gewohnt. Denn auf den Konzerten, wo ich mich normalerweise aufhalte, hat man dieses Problem als Frau selten bis nie. Aber eben, was nimmt man nicht alles in Kauf für ein hoffentlich gutes Konzert!
Als die Band den Titel „Paint The Town Green“ (ab dem neuen Album „No Sound Without Silence“) als ersten Song anstimmte, fragten sich alle wo zur Hölle denn nun der Sänger blieb? Mit viel erstaunen und sehr zur Freude der Fans im hinteren Bereich der Halle, startete Danny den ersten Song in Mitten des Publikums, um sich dann schliesslich auf den Weg zur Bühne zu machen. Diese Aktion entpuppte sich als echten Stimmungsmacher. Denn die Fans waren ausser sich und feierten The Script bereits nach dem ersten Titel masslos.
Allgemein zeigten sich die Jungs äusserst publikumsnah. Danny wiederholte seinen Ausflug in die Nähe der Fans im Verlauf des Konzertes noch zwei weitere Male. Dass die soften Rocker aus Irland oft im Radio gespielt werden, merkte man auch sehr schnell an der Setlist. Denn diese bestand aus vielen Radiohymnen. „Breakeven“, „Superheroes“ und „Nothing“ waren nur ein kleiner Teil der Radiohits, welche The Script auf der Bühne der Festhalle zum Besten gaben.
Von Langeweile und lieblosem Mainstream-Sound war aber keine Spur vorhanden. Die Songs wurden mit viel Leidenschaft und Liebe zum Detail gespielt. Man merkte ihnen die Freude am Musizieren deutlich an. Schnell wurde klar warum The Script als sehr gute Live-Band gehandelt werden. Eingängige Radiohits sind definitiv nur ein Bruchteil davon, was die Truppe auf dem Kasten hat. Wirklich brillieren tun die Jungs mit ihrem musikalischen Können und der Gabe, Leute mit zu reissen und zu begeistern. Sie sprühen vor Energie, rocken richtig ab und sind zu allem noch äusserst sympathisch. Ist doch alles eine Runde Sache! Das Konzert hatte aber die nötigen Ecken und Kanten, um nicht belanglos zu wirken.
Ein tolles Konzert von den irischen Superhelden. Da wurde sogar die lange Schlange vor dem Klo zur absoluten Nebensache! Aber eines ist sicher: beim nächsten Metal-Konzert werde ich es umso mehr zu schätzen wissen, wenn ich wieder einmal wie die Queen, ohne anstehen zu müssen, auf die Toilette gehen kann.
Setlist:
Paint the Town Green
Hail Rain or Sunshine
Breakeven
Before the Worst
Superheroes
We Cry
If You Could See Me Now
Man on a Wire
Nothing
Good Ol‘ Days
Never Seen Anything „Quite Like You“
The Man Who Can’t Be Moved
You Won’t Feel a Thing
Six Degrees of Separation
It’s Not Right for You
Encore:
The Energy Never Dies
For the First Time
No Good in Goodbye
Hall of Fame
[Quelle: setlist.fm]
Text + Bilder: Miriam Ritler