Hallenstadion – Zürich
Samstag, 16. März 2024
Text: Yanis Martin
The 1975 machten mit ihrer neuen «Still… at their very best!» Tour Halt im Hallenstadion Zürich. Bereits Tage zuvor sah man eine lange Reihe von Zelten vor dem Eingang. Die Fans warteten sehnsüchtig auf die britische Indie-Rock-Band, welche nach langer Zeit wieder Halt in der Schweiz machten. Den Auftakt machte Been Stellar aus New York. Mit einer Mischung aus Shoegaze, Dream-Pop und Grunge begeisterte mich die fünfköpfige Band. Ihr Sound wirkte emotional und war gefüllt mit rohen Gitarrenklängen, die stellenweise durchaus an Bands wie My Bloody Valentine oder Sonic Youth erinnerten. Die Mischung aus harten Klängen und warmen Melodien heizte dem Publikum im Hallenstadion ordentlich ein.
The 1975 begann mit dem nach ihnen benannten Song «The 1975», der schnell in einen ihrer bekanntesten Songs «Looking For Somebody (To Love)» überging. Die erste Hälfte der Show bestand aus eher ruhigeren Songs, welche einen durchaus auch zum Tanzen hinreissen können. Von melancholischen und emotionalen Songs ging es schnell über zu Songs, die das ganze Stadion bewegte. Auch das Publikum schien noch nicht müde zu sein, obwohl es vor dem Hallenstadion campierte. Selten habe ich das Publikum so textsicher und lautstark mitsingen gehört wie hier.
Das Design der Bühne war definitiv ein Highlight der Show. Ein ganzes Haus schmückte die Bühne des Hallenstadions. Fernseher, Tische und Stühle. Es war alles dabei und sorgte für eine atmosphärisch passende Stimmung.
Nach einigen Songs wandte sich Sänger Matty Healy an das Publikum. Natürlich wusste er, dass seine Fans eher jünger sind und sorgte dafür, dass auf den Leinwänden Tiktoks und andere Videos liefen, damit es dem Publikum während seiner kleinen Ansprache nicht langweilig wurde. Doch auch wenn das Publikum jung war, die Aufmerksamkeit war immer noch da, denn auch bei den nächsten Songs hallten tausende Stimmen durch das Hallenstadion. Der Sänger der Band versprühte einen ungewöhnlichen Charme, was jeden mitriss. Matty Healy weiss wie man auf einer Stage wie dieser performt und zeigte das auch bei diesem Konzert perfekt.
Nach einem Umbau der Bühne kam die Band mit neuem Charme zurück und versprühte die gleiche Energie, die schon in der ersten Hälfte das Stadion erleuchtet hatte. Doch Matty Healy war nie weg und spielte den Song «28» während Personen in weissen Kitteln die ganze Wohnung umräumten. In einer eher ruhigen Phase sang die Background-Sängerin und Gitarristin der Band, Polly Money den Song «Jesus Christ 2005 God Bless America» in einer wundervollen Akustik-Version, die das ganze Stadion staunen liess. Die zweite Hälfte war gefüllt mit teilweise härteren Songs wie «Sex», aber auch Songs, die das ganze Stadion zum Tanzen brachten. Den Abschluss machte die Band mit dem Song «People». Untypisch für die Band klang der Song aggressiv und war gefüllt mit Screams, die schon fast an gewisse Hardcore-Bands erinnerten. Hier zeigte sich eine andere Seite von The 1975, die wir während des gesamten Konzertes noch nicht zu sehen bekommen hatten. Der Protestsong, der unter anderem Themen wie den Klimawandel oder die heutige Streaming-Kultur anspricht, war ein perfekter Abschluss eines wunderbaren Indie-Rock-Abends im Hallenstadion, den ich nicht so schnell vergessen werde.
Setlist Been Stellar [Quelle: Setlist.fm]
- My Honesty
- Passing Judgement
- Sweet
- Manhattan Youth
- All In One
- Kids 1995
- I Have The Answer
Setlist The 1975 [Quelle: Setlist.fm]
- The 1975 (BFIAFL)
- Looking For Somebody (To Love)
- Happiness
- Part Of The Band
- Oh Caroline
- I’m In Love With You
- Somebody Else
- I Always Wanna Die (Sometimes)
- fallingforyou
- Robbers
- About You
- Medicine
- Lostmyhead
- 28
- Jesus Christ 2005 God Bless America
- If You’re Too Shy (Let Me Know)
- TOOTIMETOOTIMETOOTIME
- It’s Not Living (If It’s Not With You)
- Love It If We Made It
- Sex
- Give Yourself A Try
- People