Die Geburt
Auch wenn eine Fledermaus eigentlich bis zu 30 Jahre alt werden kann: Die heutigen Umstände haben die erwartete Lebensdauer des nachtaktiven Säugetiers auf durchschnittliche drei bis sechs Jahre gesenkt. Da dürfen wir stolz sein, ist unser Tierchen mit seinen grossen Lauschern bereits zehn Jahre alt. ARTNOIR feiert heute seinen ersten Geburtstag mit doppelter Ziffer – das muss zelebriert werden.
Als sich Nicole Imhof 2009 aufmachte, das Internet um das neue Onlinemagazin ARTNOIR zu erweitern, hatte sie sich diese langjährige Erfolgsgeschichte wohl nicht erträumt. Anfänglich eine Anlaufstelle für Gothic-, Wave- und Metalinteressierte, wuchs das Magazin nämlich mit jedem Jahr weiter und erschloss neue Gebiete. So verschwand mit der Zeit nicht nur das blutige Erscheinungsbild, welches die Website mit roten Elementen auf schwarzem Grund präsentierte, sondern auch das kleine Maskottchen aus dem Logo. Aber der Hunger und die Bisskraft blieben.
Die Entwicklung
Besonders auf die Schweizer Musikszene wurde in den letzten Jahren ein starker Fokus gelegt. Zum einen, weil in dem europäischen Binnenland sehr viel Fesselndes passiert, zum anderen aber auch, um heimische Künstlerinnen und Künstler zu unterstützen und ihren Worten und Klängen eine Plattform zu bieten. Mit Songpremieren, Interviews und Insiderberichten wird ein zeitgemässes und vielseitiges Abbild der Szene erstellt. Wer sich übrigens einen schnellen Überblick verschaffen möchte, der sollte die Website nach dem Tag „musiCH“ durchforsten.
Immer auf der Suche nach Innovation und Mut, immer durstig nach neuen Sounds und Geschichten – so zeigen sich die 24 freiwilligen und ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von ARTNOIR. Ganz im Stil des ehemaligen Wappentieres, welches mit seiner Echoortung auch in den dunkelsten Gebieten sein Ziel und seine Gefährten findet. Und wie auch die Fledermäuse, ist das Team von ARTNOIR sehr sozial eingestellt und begibt sich liebend gerne an Anlässe, Konzerte und Treffen – wo man auf Leserinnen und Leser trifft, auf Freunde und neue Bekanntschaften. Was wäre die Musik schlussendlich ohne die Menschlichkeit?
Als 2016 die Website mit neuem Leben und in einem neuen Design erstrahlte, wurden wichtige Weichen für die Zukunft gestellt. ARTNOIR ist als Schweizer Musikmagazin eine Anlaufstelle für Neugierige, Kreative, Fans, Liebhaber und Freaks – ein Onlinemedium, das sich von den gängigen Zeitschriften und Blogs abhebt. Mit persönlichen, ehrlichen und furchtlosen Texten. Mit Beiträgen über Musikerinnen und Musiker, die nach neuen Ideen und tollem Gedankengut suchen. Mit Fotostrecken, die in Farbe und Schwarzweiss alle Seiten der musikalischen Kunst abbilden. Und wer nun Lust hat, die Anfänge dieser Vision zu geniessen, der wird dank den gängigen Internet-Archiven einige Überraschungen erleben.
Die 10-Jahre-Feier
Dieses Jahr wird diese Erfolgsgeschichte zusammen mit alten und neuen Freunden gebührend gefeiert. Am Samstag, dem 9. Februar 2019, findet im KIFF in Aarau ein Geburtstagsfest statt, das mit drei Bands und einem DJ beweisen wird, dass ARTNOIR bereit ist, noch viele Jahrzehnte zu bestehen. Promethee aus Genf zeigen, dass ihre neuste Scheibe „Convalescence“ nicht nur bei den Mitgliedern des Magazins für helle Begeisterung sorgt. Denn die bestialische Mischung aus Noise, Hardcore und Post-Metal vernichtet alle Grenzen. Unhold aus Bern werden ihr Album „Here Is The Blood“ vorstellen und dabei den Saal des KIFF mit ihrem Post-Metal und Sludge erbeben lassen. Düster, wuchtig und abwechslungsreich – das gefällt.
Um das Rahmenprogramm abzurunden, werden sich The Monofones – ebenfalls aus der Hauptstadt – immer wieder auf und neben der Bühne zeigen, die Leute zum Tanzen animieren und mit ihrem Garage-Trash-Rock die Stimmung auf dem Höhepunkt halten. Vielleicht sogar mit Einblicken in ihr neustes Werk „Fröm Höll„. So lange, bis DJ Eggi das Fest übernehmen und in die späten Stunden überführen wird. Mit Wave, Gothic, Rock und allem, was die Füsse in Bewegung hält.
Ein Programm also, das nicht nur die Vielseitigkeit von ARTNOIR bestens widerspiegelt, sondern für alle Freunde der unheimlichen und atmosphärischen Musik wahre Perlen beinhaltet. Und wem dies alles einen knurrenden Magen bereitet, der findet beim Foodtruck von Ché VEGara köstliche Leckereien, welche Energie für die gesamte Party bieten.
Tickets gibt es via Starticket zu kaufen, oder für einige Glückliche bei unserer Verlosung zu gewinnen.
Dank
Was bleibt also noch zu sagen ausser: danke! Danke für eure Treue, Zeit und Neugier an unserer Arbeit. Danke für eure Inputs, Meinungen, eure Kritik und Wünsche. Danke für eure Begleitung durch schwierige und schöne Zeiten, danke für das Zusammenhalten. Ein Musik-Magazin ist nur so gut wie seine Leserinnen und Leser, wie seine Freunde und seine Gönner. Und darum können wir mit Fug und Recht behaupten: Dank euch allen sind wir gemeinsam so erstarkt, wie wir heute sind. Mutig, neugierig und rastlos. Auf weitere Jahrzehnte. Wir lieben euch.
Text: Michael Bohli