Band: Ben Chatwin
Album: The Hum
Genre: Drone / Ambient
Label: Village Green Recording
VÖ: 6. November 2020
Webseite: ben-chatwin.com
Vom natürlichen Summen ist auf „The Hum“ wenig übriggeblieben – harsch und dröhnend sind die meisten der acht Tracks. Als Grundlage für sein sechstes Album benutzte Ben Chatwin die Schwingungen in seinem alten Haus, inspirativ für Stücke, die sich wie kolossale Bauwerke auftürmen. Gegenüber „Drone Signals“ ist die Wirkung hier kühler und weniger klar, Grundlagen wie Streicher und analoge Synthesizer werden rasch von kratzenden und lärmenden Spuren überlagert. Trotzdem landet man immer wieder bei der Natur („Creep Strain“).
Mit „The Hum“ nimmt man die Vogelperspektive ein, gleitet über Landstriche und Städte und versucht das Chaos der Existenz zu entschlüsseln. Das klingt wie der Soundtrack zu einem dystopischen Science-Fiction-Film, das bildet die organischen Abläufe geschickt nach („War Of The Ants“). Ben Chatwin kreiert meisterlich Stimmungen und Emotionen in seiner Drone-Electronica, erhaben und destruktiv zugleich. Langsame Anfänge werden extremer, Chorale fügen den Menschen im Kosmos ein („Snow Crash“).
Dadurch bietet jedes Lied auf „The Hum“ die Möglichkeit, dass man sich mit der Musik verbinden kann, ohne wie in der Schwerelosigkeit immer weiter vom Bekannten wegdriften zu müssen. Ben Chatwin garantiert dies mit „Ghost In The Machine“ am Ende des Albums, beruhigende Gefühl werden geweckt, die Abstraktion bricht weg. Und wenn man das Werk wieder besucht, sind technische Kompositionen wie „Transistor“ plötzlich gleichermassen berührend.
Tracklist:
1. Transmission
2. Transistor
3. Creep Strain
4. Snow Crash
5. War Of The Ants
6. Interference
7. The Hum
8. Ghost In The Machine
Bandmitglieder:
Ben Chatwin
Gründung:
2008
Text: Michael Bohli