Band: Belako
Album: Plastic Drama
Genre: Post-Punk
Label: BMG Rights Management
VÖ: 28. August 2020
Webseite: belakoband.com
Schön, darf man Belako mit ihrem vierten Album auch in unseren Gebieten endlich stärker wahrnehmen. Das Quartett aus Mungia, eine Stadt im Norden des Baskenlandes, hat es auf jeden Fall verdient, spielen sie sich seit sechs Jahre nicht nur durch die Lokale von Spanien, sondern durften an diversen Festivals überzeugen. Ihre Mischung aus kraftvollem Post-Punk und kantiger Achtziger-Attitüde macht sehr viel Freude und reisst alle von den Sesseln. Und es tut gut zu hören, dass „Plastic Drama“ trotz Major-Heimat weder an Frechheit noch Ambitionen einbüssen musste.
„Tie Me Up“ gibt den leicht dissonant-verführerischen Türsteher, der allen die Pforte weit öffnet. Aber bloss nicht die Treppe runterstolpern, denn „The Craft“ ändert die Gangart und scheut sich nicht vor Indie und dunkler Romantik. Belako vollziehen diese Stimmungs- und Klangwechsel ohne Mühe, schrammende Gitarren fallen über angenehme Gesänge herein, stoisch gespielte Rhythmen stacheln sich gegenseitig an. „Sirène“ ist das Saiten-Highlight, „marinela2017“ nutzt Klavier und Stimme für die Lamentation – und explodiert im Refrain grossartig roh.
Frontfrau Cristina Lizarraga bleibt in allen Situationen der Fixpunkt, gemeinsam mit ihrer Darbietung wandert man durch „Plastic Drama“ und verliert die Furcht vor der Meinungskundgebung und den nötigen Konfrontationen. So landen wir am Ende der Scheibe alle gemeinsam bei „Truth“ und „Truce“, zwei Begriffe, die nicht nur gemäss Belako in der heutigen Situation zu oft vergessen gehen. Gut also, wird dieser Umstand mit den zehn Liedern geändert.
Tracklist:
1. Tie Me Up
2. The Craft
3. Sirène
4. All Nerve
5. Plastic Drama
6. marinela2017
7. AKLR
8. Profile Anxiety
9. Truth
10. Truce
Bandmitglieder:
Cristina Lizarraga – Gesang und Keyboard
Josu Ximun Billelabeitia – Gitarre, Keyboard, Bass und Gesang
Lore Nekane Billelabeitia – Bass, Keyboard und Gesang
Lander Zalakain – Schlagzeug und Gesang
Gründung:
2011
Text: Michael Bohli