Band: Begbie
Album: Play Hard
Genre: Hardcore / Math Rock
Label: Eigenveröffentlichung
VÖ: 2. November 2019
Webseite: Begbie bei FB
Zu zweit hätten sie vielleicht eine Chance gegen Begbie, wobei, wenn man die Bar-Szene aus „Trainspotting“ noch einmal schaut, dann bezweifelt man auch dies. Der verrückte Typ aus dem Film diente für Nicola Girelli (Gitarre) und Dario Rossini (Schlagzeug) immerhin als Inspiration zum Bandnamen, was die beiden italienischen Musiker mit dem Intro gleich in Zement giessen. Die synchronisierte Dialogszene dient als Einstimmung zum Hardcore und Math Rock der danach folgt, ein kurzer Einblick in den herrschenden Wahn, der ohne Stimmen ausgelebt wird.
Gesang und Bass, wer benötigt das schon, Begbie auf keinen Fall. Sie leben ihren krachenden Rock mit viel harten Angriffen und gnadenlosen Riffs ohne diese Zusätze aus, irgendwo zwischen Metal und Noise. „Play Hard“ nimmt keine Rücksicht, die fünf Lieder werden in furioser Weise abgeliefert und scheren sich weder um schöne Resultate noch harmonische Momente. Ein Zweikampf, der auf dem Covermotiv aus der Welt des Fussballs stammt, wird hier zu einer Konfrontation ohne viel Taktik. Zumindest bis man bei „Don’t Drink And Dribbling“ angelangt, das mit schwerer Wirkung und viel Zugkraft die EP neu ausrichtet.
Das hohe Tempo vergessen die beiden Musiker von Bebgie danach natürlich nicht, „Sensational Mad“ klingt nach dem, was sein Name verspricht. Schön ist dabei, dass dieser Hardcore nie in Soundbrei versinkt, sondern sich die klaren Spuren des Math Rock zu eigen gemacht hat. Die Ideen fallen übereinander her, das Ende eines Songs verschlingt dessen Beginn, man hat Spass in diesem Getümmel. Das ist als Lebenseinstellung vielleicht etwas ungesund, für den Moment bietet „Play Hard“ sehr wohl Genugtuung.
Tracklist:
1. Intro
2. Memento
3. The Carpenter
4. Don’t Drink and Dribbling
5. Sensational Mad
6. Scream The Border
Bandmitglieder:
Nicola Girelli – Gitarre
Dario Rossini – Schlagzeug
Gründung:
2018
Text: Michael Bohli