corner.company / VÖ: 16. September 2022 / Dreampop, Indie
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Text: David Kilchoer
Beachpeople ist Malte Huck – einstiger Bassist von AnnenMayKantereit – und zusammengewürfelte Freunde. Beachpeople ist ein Neubeginn, ein Experiment, eine Wundertüte.
Letztes Jahr hat sich Huck von der erfolgreichen Deutschen Rock-Band verabschiedet und beschlossen, etwas ganz Neues zu versuchen. Was es sein soll, definierte er zu Beginn nicht. Nur den Namen legte er fest: Beachpeople – eine Metapher auf sein Konzept.
Das spiegelt sich schon im Cover: Der Titel „i’ll be gone for a little while“ ist pfortenartig über einen Holzpfad durch den Sandstrand gezeichnet. Der Pfad führt direkt zum Meer – und endet dort. Der Blick wandert in den endlosen Horizont. Wer die Pforte durchschreitet, findet in alle Richtungen Freiheit – ausser rückwärts.
Malte Hucks Konzept ist Freiheit. Er will sich stilistisch nicht festnageln lassen, sagt er. Seine erste EP wartet allerdings mit äusserst stringentem Sound auf, die in einer melancholisch-schwelgerischen Grundstimmung resultiert. Das hängt insbesondere mit den mit breitem Hall inszenierten, cleanen Gitarrensounds zusammen. Doch auch die Lo-Fi-Beats und die weitläufigen Melodien tragen das Ihre dazu bei. Höhepunkt ist dabei das am ehesten im Uptempo-Segment kategorisierbare „one second less to live“, das einen melodischen Bogen zwischen Starflyer 59 und Gorky’s Zygotic Mincy schlägt.
Die wahre Kraft liegt aber in der Einheit der fünf Songs. Sie lassen sich problemlos in Endlosschlaufe hören, ohne dass dabei Langeweile entsteht. Der Geist entspannt, das Meer übernimmt. Mal schauen, was sich Malte Huck und seine Beachpeople in Zukunft einfallen lassen – und wie sie ihre selbstverordnete Freiheit nutzen werden. Der Anfang ist jedenfalls verheissungsvoll.