Cold Storage / VÖ: 26. September 2019 / Garage Rock, Indie
Facebook
Text: Michael Bohli
Simple Bausteine und Melodien werden angewandt, leicht krumm und ungenau gespielt, was keinesfalls bedeutet, dass wenig Lust vorhanden wäre. Im Gegenteil: Wenn das Trio, bestehend aus Gianna, Sandra und Simona, etwas mit ihrer Debüt-EP beweisen, dann die Freude am Rock, an der Gitarrenmusik. Endlich können sich die Eckzähnchen von Batbait in das saftige Fleisch der Masse versenken, vorbei sind die Zeiten des Ausharrens im Bandraum im Zürich, jetzt wird rumgeflattert.
„Friendly“ und „Paradise“ sind die Schlagworte, welche von Batbait für ihre Songs verwendet wurden – ein Zeichen, dass man diese EP nicht nur bei schummrigem Mondeslicht hören kann. Zu ernst wollen die drei Musikerinnen nicht vorgehen, viel lieber lassen sie ungebremste Emotionen und ehrliche Fröhlichkeit zu. Da landen die Riffs nahe dem psychedelischen Surf-Rock, da wird der Pop gekapert und man zwinkert Bands wie Annie Taylor aus dem städtischen Umfeld zu.
Mit den vier Liedern wollen Batbait nicht die Welt verbiegen, die vorhandene Nische genügt vorerst. Was im Gegenzug bedeutet, dass „Guys“ oder „Searching“ sich an die kleinen Dinge des Lebens klammern dürfen, die Revolution folgt später. Lieber werden mehr Hall und stärkere Verzerrung beigemischt, ein mehrstimmiges Singen und tänzelnde Rhythmen. Machen Fledermäuse Gurr? Hier auf jeden Fall.