Band: Anna Burch
Album: Quit The Curse
Genre: Indie / Dreampop / Lo-Fi
Label: Polyvinyl
VÖ: 2. Februar 2018
Webseite: annaburchmusic.com
Wir leben in den wunderbaren Jahren, in denen es wieder vermehrt tolle Platten von versierten Gitarristinnen und Songschreiberinnen gibt. Nach Joan As Police Woman oder EMA erscheint nun auch Anna Burch mit ihrem ersten Soloalbum auf der Bildfläche – und umgarnt bei „Quit The Curse“ gleich mit einer entspannten Mischung aus kratzigen Riffs und verträumten Melodien. Nie überproduziert, immer im ursprünglichen Indie angesiedelt und trotzdem mit der Grösse von Amerika versehen – diese neun Lieder laden zu einem genüsslichen Sein ein.
Wobei man auch etwas vorsichtig sein sollte, denn für jeden packenden und betörenden Moment gibt es Passagen, die etwas zu lieblich erscheinen. Klar, Anna Burch verlässt sich in ihren Songs sehr gern auf die fehlende Perfektion und darf auch mal die Saiten krumm anschlagen oder beim Gesang etwas abdriften – aber etwas mehr Schmackes hätte der Platte ganz gut getan. Wie auch immer, Songs wie „Tea-Soaked Letter“ oder „Yeah You Know“ halten das Tempo hoch und bringen eine gehörige Portion entschlackten Folk-Rock ins Spiel. Ein perfekter Ausgleich zu langsameren Liedern wie „What I Want“.
So ist diese erste Platte mit dem passenden Titel „Quit The Curse“ der schon lange im Geschäft tätigen Musikerin ein hübsches Bündel an Beweisen, dass auch Anna Burch Lieder schreiben kann. Ob das noch dem Pop zugeordnet wird oder sich frech die alternative Szene unter den Nagel reisst, ist eigentlich egal. Vielmehr hat sich Frau Burch hiermit selber befreit und weiss nun: Sie ist ihren Vorbildern nichts schuldig. Darum wirken wohl sogar die eher düsteren Texte sanft beschwingt.
Tracklist:
1. 2 Cool 2 Care
2. Tea-Soaked Letter
3. Asking 4 a Friend
4. Quit the Curse
5. Belle Isle
6. In Your Dreams
7. What I Want
8. Yeah You Know
9. With You Every Day
Bandmitglieder:
Anna Burch – Gesang und Gitarre
Ben Collins – Gitarre
Paul Cherry – Bass
Ryan Clancy – Schlagzeug
Gründung:
2014
Text: Michael Bohli