The Helen Scarsdale Agency / VÖ: 18. März 2022 / Ambient, Drone
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Text: Michael Bohli
Mit dem Namen «Poised At The Edge Of Structure» wird von Ana Fosca das Gefühl ihrer Musik geschickt in Worte umgewandelt. Die Künstlerin hantiert mit Noise, Drones, Ambient und Experimental, die Sounds sind unwirtlich, die Fallhöhe gross. Geschickt balanciert sie ihre Stimme in den Klängen, der Lärm leitet die Platte zu den nächsten Eckpunkten. Improvisiert und chaotisch könnte man es nennen, die zwölf Tracks folgen aber klar ihrer eigenen Natur und Logik. Ohne die Dunkelheit einmal zu lichten, mit Verformungen und begleitenden Gedanken.
Ana Fosca, welche mit gebürtigem Namen Linn Hyid heisst, will nicht bloss Dark Ambient präsentieren, sondern ein gesamtheitliches Werk. Von den Tracknamen über das Cover zu der Grundstimmung aller Stücke ist «Poised At The Edge Of Structure» eine Einheit. Minimalistisch an gewissen Stellen, «Solids in prisms» etwa schabt und kratzt ohne laut zu werden, dann wieder wie die Lösung zu allen Fragen im Universum («Images of infinity»). Philosophische Aspekte gehören zu dieser Platte, die Künstlerin sucht expressionistisch nach dem Wieso.
Inspiriert von Namen wie Tarkosvky, Simone de Bauvoir und Kirkegaard sind Tracks entstanden, die «Revealed by its absence hidden by its presence» oder «Causality of the exceeding» heissen. Die dazugehörige Musik ist reduziert und lärmend, Ana Fosca lässt alles verzerrt, taucht die Sounds in eine dumpfe Produktion und vermindert das Licht der einzelnen Elemente auf ein Minimum. Die Existenz wird hinterfragt, die Komfortzone demontiert.