Band: Alessio Dutto
Album: Blurred Boundaries
Genre: Ambient / Drone
Label: Midira
VÖ: 24. Mai 2019
Webseite: alessiodutto.net
Midira Records |
Wer sich einmal in die hohe Kunst des Ambient-Drones von Tegh verliebt hat, der wird selten wieder eine solch intensive Begegnung erleben. Dies dachte ich zumindest, nachdem mich das Album „Downfall“ bis heute nicht losgelassen hat. Mit „Blurred Boundaries“ bietet der italienische Musiker Alessio Dutto nun aber nicht nur Ablenkung, sondern ein fesselndes Erlebnis, welches der Kontaktaufnahmen von 2017 in Nichts nachsteht. Es dröhnt, es ist episch angelegt, es ist emotional treffend.
Für sein Debütalbum hat Alessio Dutto die kleine Ortschaft Cuneo zu einem Kontinent ausgedehnt, zumindest mit seinem Sound. Denn auf „Blurred Boundaries“ gibt es kein Engegefühl und keine Einschränkung. Die Synthesizerflächen dehnen sich fortwährend aus, die einzelnen Schichten werden vom Künstler geschickt ineinander verwoben. „Supercritical“ wirkt mystisch und sakral, bis weitere Sounds den Track übernehmen und mit Gewicht und Melancholie siegen. „Sculpted Strain“ ist der klangliche Angriff, das verzerrte Rauschen, die Wildheit.
Mit seiner Platte hat Alessio Dutto Musik geschaffen, die trotz der Abwesenheit von Menschen extrem gefühlvoll und emotionsgeladen ist. Wer braucht schon Stimmen beim betörenden „Obsolescence Chant“, die Frequenzen tun ihr übriges. Wie der epochale Schluss bei „Rift“, welcher die ruhigen Stellen auf dieser Scheibe vergessen lässt. Ja, es ist ein lautes Werk, doch lieber so und angriffig, als durch Grenzen eingesperrt und ohne Stimme.
Tracklist:
1. Sculpted Strain
2. Constant Sway
3. Obsolescence Chant
4. Supercritical
5. Towards Self Exile
6. Niellage
7. Rift
Bandmitglieder:
Alessio Dutto
Gründung:
2014
Text: Michael Bohli