Band: Agent Blå
Album: Agent Blå
Genre: Shoegaze / Post-Punk
Label/Vertrieb: Through Love
VÖ: 9. Juni 2017
Webseite: Agent Blå auf FB
Wenn sich Bands eigene Stilrichtungen auf die Stirn schreiben, dann bietet die Musik oft etwas Krudes – oder endlich wieder eine angenehme Abwechslung. Agent Blå aus Göteborg haben in ihrer Klangfindung genau dies gemacht und ihre Lieder nun Death-Pop getauft, und damit eigentlich einen ziemlich passenden Begriff gefunden. Denn mit ihrem ersten Album „Agent Blå“ steigen die Musikerinnen und Musiker gleich forsch in die Szene ein und lassen sich durch nichts beirren, vergessen aber auch die sehnsüchtige Komponente nicht.
Lieder wie „Derogatory Embrace“ oder „Faust“ lassen die Gitarren flirren, das Schlagzeug davonhetzen und den Gesang lakonisch dastehen. Doch Agent Blå – was Agent Blau heisst – zeigen, dass man auch mit knapp 20 Jahren auf dem Buckel wunderbar romantisch träumen kann. „(Don’t) Talk To Strangers“ holt den verzauberten Pop ins Album und lässt die Musik weiter in den Shoegaze driften. Natürlich in dieser wunderbar ungestümen Art, die man als Teenager an den Tag legt. Das Songwriting vermag aber all diese Dinge wunderbar zu tragen, und immer wieder blitzen die Helden wie Slowdive durch.
Agent Blå beweisen, dass Schweden wohl für immer eine Quelle der mitreissenden Bands bleiben wird – und dass man Post-Punk auch scharfkantig und trotzdem knuffig spielen kann. Diese selbst betitelte Scheibe wirkt nämlich in jedem Moment frisch und voller Tempo. Dabei werden die verlockenden und geschichteten Gitarrenmelodien nicht vergessen, und Joy Division hätten hier in einer anderen Welt eine perfekte Band für den Support vorgefunden. So reichte es immerhin zur Inspiration für Agent Blå.
Tracklist:
1. Derogatory Embrace
2. Strand
3. (Don’t) Talk To Strangers
4. Red, White Rose
5. Rote Learning
6. Lucid
7. Frusterad
8. Dream Boy Dream
9. 21:38
10. Faust
Bandmitglieder:
Emilie Alatalo – Gesang
Felix Skorvald – Gitarre
Lucas Gustavsson – Gitarre
Josefine Tack – Bass
Arvid Christensen – Schlagzeug
Gründung:
2015
Text: Michael Bohli