Ultimae Records / VÖ: 12. Dezember 2019 / Ambient, Downtempo
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Text: Michael Bohli
Farben und besonders Tinte hinterlassen Flecken, machen das Leben abwechslungsreicher. Nach diesem Motto ging der französische Musiker Vincent Villuis vor, als er sein neustes Album „Inks“ produziert hatte. Die elf Tracks, welche die Scheibe auf fast 90 Minuten anwachsen liessen, zeigen AES Dana aus unterschiedlichen Perspektiven, wild und pochend, zurückgezogen und langsam. Von Downtempo zu Techno, über die Hügel, welche IDM bedeuten, hin zu den dröhnenden Winden in den Tälern des Ambient. Alles in der Karriere des Künstlers führte zu diesem Moment.
Wie man es sich von Platten aus dem Hause Ultimae gewohnt ist, klingt auch „Inks“ fantastisch und zeigt sich mit hübscher Verpackung. In einer Welt zwischen kühler Abstraktion und emotionaler Natur, AES Dana formt mit seinen Klängen Umgebungen, die Androiden ihr Herz geben und Menschen biotechnische Erweiterungen. Gemächlich zuerst, mit dem Titelsong und dem leichten Drum’n’Bass von „Unfold“, da fühlt man sich fast in die Nullerjahre von London zurückversetzt. Spätestens mit dem Goa-Beat und den Psy-Melodien von “Peace Corrosion” wird klar, diese Scheibe kann laut sein.
Partymucke komponiert AES Dana natürlich nie, seine Tracks sind immer überlegt, tiefgreifend und heruntergekühlt. Trotzdem lässt es sich zu „Otherness“ perfekt ausrasten, der trockene Techno verführt wie damals die Clubs in Berlin. Und da sich „Inks“ immer wieder ruhige Stellen gönnt, entspannen sich Körper und Kreislauf danach, das Album ist eine tolle Erlebnisfahrt. Wunderbare Melodien und herrliche Flächen inklusive.