Band: ADNA
Album: Black Water
Genre: Dark Pop
Label: Despotz Records / Rough Trade
VÖ: 17. September 2021
Webseite: adna.se
Durch schwarzes Wasser zu schauen, das bringt wenig Klarheit. Die dunkle Popmusik von Künstlerin ADNA aus Schweden ist im ersten Moment gleichermassen undurchsichtig. Die Texturen und Sounds stehen an erster Stelle, eingängige Melodien oder fesselnde Gesangspassagen schälen sich erst mit der Zeit aus den Kompositionen hervor. Schwermütig und langsam kommt „Black Water“ daher, dazu gesellen sich schwergewichtige Fragen zum Leben, wie bei der Vorabsingle „Don’t Know„. Ebenfalls in diesem Lied zeigt sich die Zusammenführung der analogen und digitalen Klangaspekte.
Ob Synthesizer oder Gitarre, ADNA finden auf ihrem zweiten Album für alle Elemente den richtigen Ort. „Kad Procvatu Behari“ (kroatisch für „Wenn Behari blüht“) ist Singer-Songwriter und Folk als erstaunlich zurückhaltender Einstieg ins Werk, der Titelsong lässt einzelne Harmonien und Ideen wie hübsche Käfer durch die Luft kreisen. Was schnell klar ist: alle Songs sind in erster Linie dazu da, die Stimme der Musikerin zu tragen und zu zeigen. Geschichten werden vorgetragen, zerbrechlich und intim oder dann wieder weltoffen.
„November“ ist die gefühlvolle Ansprache, „Darkness Born in Youth“ das kleingehaltene Gitarrenstück mit warmer Grundstimmung. So gross und voluminös wie bei „Bloom“ zeigt sich ADNA selten, die Zurückhaltung existiert auf „Black Water“ in Instrumentierung und Auftritt. Das lässt „This, Now, Here“ noch emotionaler wirken und macht aus dem Dark Pop eine romantische Kunstform – die zwar stellenweise etwas zu schleppend erscheint, deren Details wie das Piano bei „Color“ aber überzeugen.
Tracklist:
1. Kad Procvatu Behari
2. Black Water
3. Darkness Born in Youth
4. Don’t Know
5. You Are
6. November
7. Bloom
8. Color
9. Elsewhere
10. This, Now, Here
Bandmitglieder:
ADNA
Gründung:
2017
Text: Michael Bohli