Band: a-ha
Album: Cast In Steel
Genre: Pop
Label/Vertrieb: Polydor / Universal
Veröffentlichung: 4. September 2015
Website: a-ha.com
Geschrieben von: Michael Bohli
Eigentlich weiss man es als Musikhörer ja besser, als die Aussagen der Bands für bare Münze zu nehmen. Somit verwundert es nicht, dass a-ha trotz ihrer Ruhestandsankündigung nach „Foot Of The Mountain“ nun mit ihrem zehnten Studioalbum um die Ecke kommen, es noch einmal das Popradio erobern wollen. Einen wirklichen gefallen machen sie der Welt dabei nicht, aber wehtun solche Lieder nie. Die Verlustwirkung hält sich somit in Grenzen, diese neuste Platte kann allen egal sein. Ein trauriges Schlussbild einer talentierten Gruppe.
„Cast In Steel“ beginnt eigentlich ganz OK, mit dem Titelsong und „Under The Makeup“ erhält man zwei hübsche Lieder, die Hoffnungen wachsen lassen und einem das Gefühl geben, a-ha sind tatsächlich aus kreativen Gründen zu einer weiteren Albumproduktion zusammen gekommen. Diese Gedanken werden mit jedem Lied kleiner, und bei zwölf Stücken plus sechs Bonussongs bleibt am Ende nicht mehr viel Wohlgefallen übrig. Eher nervt man sich ab der Hälfte der Platte über Eigenschaften von a-ha, die man eigentlich immer mochte. Sänger Morten Harket variiert seine Stimme zu selten um den Gesang interessant zu machen, die Texte triefen nur so vor billigen Klischeesätzen und altbekannten Redewendungen.
Sicherlich, bei diesem Musikstil wird vor allem auf die unscheinbare Unterhaltung und den einfachen Konsum abgezielt, eine tiefere Beschäftigung mit den Liedern sollte aber auch funktionieren. Hier schüttelt man oft nur den Kopf und hört bewusst weg. Dies wird durch die lahmen Songideen ebenso gefördert, die viele Lieder nicht einmal über drei Minuten zu tragen wissen. Sicherlich, die Produktion ist topp und zeitgemäss, die Instrumentierung mit vielen Keyboards und Effekten ausgestattet. Aber leider wagen es die Musiker aus Norwegen zu keinem Punkt ihre Formel zu durchbrechen. Wo ist das progressive Element des Pop, wo sind die neuen Einfälle? Aus der anfangs noch angenehmen Zurückhaltung, wird ein unwichtiges Geblubber.
Ungern schreibe ich Zeilen wie diese, aber mit „Cast In Steel“ haben sich a-ha keinen Gefallen getan. Ihre zweijährige Rückkehr geschah, laut Eigenaussagen, wegen neuem, würdigem Material. Während der Albumproduktion gingen diese wohl verloren oder vergessen, denn das neuste Album ist einfach nur misslungen. Schade, dass sich eine Legende der 80er einen solchen Schlusspunkt in die Diskografie setzt. Leute die gerne guten Radiopop hören greifen besser überall sonst zu, hier nervt man sich nur.
Tracklist:
1. Cast In Steel
2. Under The Makeup
3. The Wake
4. Forest Fire
5. Objects In The Mirror
6. Doors Ajar
7. Living On The End Of The World
8. Mythomania
9. She’s Humming A Tune
10. Shadow Endeavors
11. Giving Up The Ghost
12. Goodbye Thompson
Bonus
1. The End Of The Affair
2. Mother Nature Goes To Heaven
3. Nothing Is Keeping You Here
4. Shadowside (Demo)
5. Start The Simulator (Stereophonic Mix)
6. Foot Of The Mountain (Mark Saunders Remix)
Bandmitglieder:
Morten Harket – Gesang
Magne Furuholmen – Keyboard
Pål Waaktaar-Savoy – Gitarre
Gründung:
1982