TRØST Records / VÖ: 24. April 2020 / Post-Hardcore, Emo
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Text: Michael Bohli
Der Name hat geändert, die Schmerzen sind geblieben. Für ihr Album nennen sich die drei Mannen aus Aarau nun solace., vorher wurde der Post-Hardcore unter dem Banner From Mountains To Stars unter anderem im KIFF durchlitten. Aber was sind schon Worte, auf „I’ll Be Fine“ geht es um Gefühle, Ängste, die Furcht vor der Zukunft. In der Tradition von Bands wie Touché Amoré oder jüngst Hanter Dro aus Luzern, mit viel Lautstärke, eindringlichem Spiel und dem schmalen Grat zwischen Zusammenbruch und Erstarkung.
Bei „black birds“ ist die Band fast am Ende, sogar die Schreie scheinen in einer riesigen Halle verlassen aufzuprallen und zu zerbrechen. Niemals einen Teil davon sein, nichts für diese Misere zu können, solace. haben viele Eindrücke abzuladen, bevor die Frustration den gesamten Körper und Geist aufgefressen hat. Und wie ginge das besser als mit Riffs voller gnadenloser Direktheit, einem Rhythmusspiel in die ausweglose Sackgasse. Je länger das Trio aber auf die Mauern einschlägt, desto mehr Licht drückt sich durch die Ritzen.
Wie immer ist auch bei solace. der Post-Hardcore ein Verbesserungsversuch, die Plattform für schmerzende Erzählungen („dead roses“). Die anfängliche und luftige Melodie von „don’t count on me“ wird bald in einen Sturm gesogen, die dunklen Wolken bedecken alles. Doch die Musik hilft, man fühlt sich geläutert und verstanden. Darum auch „i’ll be fine“, als Abschluss und Albumtitel, als Leitfaden. Mit erdigen Sounds, mit toll geschriebenen Liedern und einer packenden Atmosphäre.