Band: Joywave
Album: Possession
Genre: Indie / Rock
Label: Universal Music
VÖ: 13. März 2020
Webseite: joywavemusic.com
Macht Besitz glücklich? Weniger, allerdings heisst das dritte Album von Joywave „Possession“ und klingt so fröhlich, wie schon lange keine Indie-Pop-Platte mehr. Und Musik zu kaufen ist schlussendlich immer noch der bessere Weg, als nur auf der digitalen Welle zu surfen. Ganz so golden und wonnebringend wie die Schallplatte auf dem Cover sind die zwölf Lieder aber nicht immer, besonders, wenn man eine glatt polierte Oberfläche nur ungern sieht. Denn die Mannen aus Amerika verzichten auf Schmutz.
Zwischen Samples von dem Voyager-Tonträger der Siebzigerjahre und rockigen Ausbrüchen horten Joywave tonnenweise Poplust und eingängige Passagen. „Possession“ verkommt in einigen Momenten zu einem Bruder von Maroon 5 und ähnlichen Acts, wechselt immer wieder die Gangart und scheint dadurch rasch allen gefallen zu wollen. Das macht zwar vielfach Laune, weichgespült als Adjektiv ist trotzdem nicht falsch. Tanzbar ohne Krallen, mit Mascara und tief umgehängten Instrumenten, etwas aufgesetzt aber keineswegs böswillig.
„Like A Kennedy“ macht den Opener zu einer Erinnerung an Keane, „Blastoffff“ grüsst a-Ha, bevor es dank Steroiden gewitterhaft davonpoltert. Was Joywave aufziehen ist klar von hoher Dichte und Abwechslung, den Ausserirdischen würde diese Platte aber kaum Wahrheiten über uns Menschen auftischen, die Wesen immerhin zur Bewegung bringen. Die zweite Bedeutung des Titels, Besessenheit, kann man getrost vergessen, hier scheinen mehrere Sonnen im Indieversum.
Tracklist:
1. Like A Kennedy
2. Coming Apart
3. Half Your Age
4. Obsession
5. Blank State
6. F.E.A.R.
7. Funny Thing About Opinions
8. Who Owns Who
9. Blastoffff
10. Possession
11. No Shoulder
12. Mr. Eastman
Bandmitglieder:
Daniel Armbruster – Gesang
Joseph Morinelli – Gitarre
Benjamin Bailey – Keyboards, Gitarre und Gesang
Paul Brenner – Schlagzeug
Gründung:
2010
Text: Michael Bohli