Two Acorns / VÖ: 2. Januar 2020 / Ambient
celer.jp
Text: Michael Bohli
Die Strasse ist leer, die Luft ruhig, in der Ferne strahlt die Sonne und das Leben erwacht. Mit dem Coverfoto von „Future Predictions“ ist eigentlich alles geklärt: Celer bringt Ruhe und Entspannung in dein Leben, lässt dich meditieren und die Zukunft weichgezeichnet erscheinen. Vier CDs beinhaltet das neue Werk, vier Lieder mit bis zu über 40 Minuten Spielzeit. Der amerikanische Künstler Will Long, welcher seit 2009 alleinig Musik macht, verbindet Gefühle, Gedanken und seine Wahlheimat Japan in den Ambienttracks.
„Merita“ ist das Aufwachen, die ersten Blicke in unbekannte Gebiete, mit einem zuversichtlichen und neugierigen Gefühl. Celer bezieht sich im Titel wahrscheinlich auf eine kleine Siedlung der Nordinsel Neuseelands, und zeigt mit den Klängen eine behagliche Grösse. „No Sleep In Medan“ besucht die indonesische Provinz ohne deren Hektik, zwischen dunklen Flächen und einzelnen Lichtpunkten sucht man Schlaf oder Bestimmung. Digitale und akustische Klänge, zu langen Loops zusammengefügt, bieten Boden und Halt.
Begleitend zu der Musik erhält man mit der CD-Box Fotografien und kurze Texte, welche die minimalistischen Kompositionen vertiefen und denen neue Nuancen verleihen. Am besten funktioniert „Future Predictions“ aber auf der emotionalen Ebene, wie bei der Mischung aus Zuversicht und Sehnsucht von „Nothing Will Change“. Spannung bietet „Qaraoun“ mit seinen Harmonien, was die Zufriedenheit niemals stört. Celer offeriert mit diesen vier Tracks eine warme Hoffnung, eine Zukunftsperspektive mit Liebe.