Band: Giulio Aldinucci
Album: No Eye Has An Equal
Genre: Ambient
Label: 99chants
VÖ: 25. Oktober 2019
Webseite: giulioaldinucci.com
„Can’t You See You Are My Eye.“ Sich von aussen zu betrachten, eine neue Position einzunehmen, das kann nicht nur erfrischen sein, sondern ist wichtig. Giulio Aldinucci, der Produzent, welcher mit seinen Ambient- und Drone-Welten seit Ende der Neunzigerjahre immer wieder für berührende Momente sorgt, hat sich seinen Kompositionen neu angenommen und bietet auf „No Eye Has An Equal“ vier frische Versionen von Klangkonstruktionen, die sich weder um die alten Konzepte, noch um Berührungsängste scheren.
Es ist in gewissem Masse ein furchtloses Unterfangen, seine eigenen Schöpfungen komplett auseinanderzunehmen und neu zu erdenken. Und wenn man die letzten Veröffentlichungen von Giulio Aldinucci betrachtet, dann wird es sogar zu einer Läuterung, zu einem Schritt ins Licht: „Disappearing In A Mirror„, „Hidden“ – das Entschwinden war ein steter Begleiter. Nicht so aber bei den neuen Liedern wie „Brezza (Perduti Arsi Tramonti)“, welche voller Gefühle und Intensität den Raum einnehmen. Verluste sind keine zu benennen, der Ambient ist weiterhin düster und melancholisch, trotzdem verleihen einem die 45 Minuten eine gewisse Leichtigkeit.
Ganz im Gegensatz zu den Menschen, welche in der heutigen Zeit vermehrt Grenzen schaffen, wollte Giulio Aldinucci mit diesem Album die Seele der Menschlichkeit wiederfinden, so sagte der Künstler selber. Und in meinen Ohren ist dies sehr wohl gelungen, wie etwa bei den fesselnden Passagen von „Mirages and Miracles“ oder den auf- und abschwellenden Synthesizern von „Fuoco Lontano“. Dieses Album ist ein wunderbarer Genuss für alle Freunde solcher Sounds.
Tracklist:
1. Brezza (Perduti Arsi Tramonti)
2. Mirages and Miracles
3. Meiosis, Remembrances
4. Fuoco Lontano
Bandmitglieder:
Giulio Aldinucci
Gründung:
1999
Text: Michael Bohli