Band: Scratches
Album: Rundown
Genre: Alternative Rock / Dark Pop
Label: Czar Of Crickets
VÖ: 11. Oktober 2019
Webseite: scratches.ch
Wenn Scratches eine Welt heraufbeschwören, dann lassen sie diese sogleich auch in Flammen aufgehen und die verkohlten Resten zusammenstürzen. „Charon“ zieht wie der Tod selber über die Landstriche und bringt Unheil – wie wunderschön dies doch ist! Das Quartett aus Basel ist mit „Rundown“, Album Nummer drei, wieder die Band aus der Schweiz, welche Schmerz, Schönheit und Dunkelheit genial zusammenbringt, verstrickt in Dark Rock, Alternative Pop und einer Ästhetik, die sich schick gekleidet in der Romantik vergangener Jahrzehnte suhlt. Die Zigarette in der Hand glüht dabei ewig.
Der Vorgänger „Before Beyond“ sorgte 2017 dafür, dass mit musikalischem Gewicht und magischen Sprüchen die Szene in Basel in neue Höhen gehoben wurde – und mit dem neusten Werk gelingt dies Scratches gleich noch einmal. Sängerin Sarah-Maria Bürgin leidet, fühlt und klammert sich an die Takte („Song to the Unborn“), die Musiker leiten die Songs in eine Dimension zwischen David Lynch und Portishead („Ghost in the House“). Um niemanden in diesen Gräben zu verlieren, dringen nicht nur im Titelsong Lichtstrahlen durch die massige Wolkendecke und lassen die dreckigen Böden in wunderschönen Farben schimmern.
Vom eröffnenden Gitarrenriff bei „Between“, über die Eleganz von „Sorry“, bis zu der dichten Stille von „Lie“ – die Musik von Scratches saugt nicht nur die Kraft diverser Stilrichtungen aus, sie nutzen die gewonnene Energie für betörende Lieder und fesselnde Kompositionen. Leicht elektronisch, immerzu verwunschen und wie aus einem vergessenen Schloss stammend. „Rundown“ ist ein wirklich grosses Album für lange Herbstnächte vor dem Kamin und in der Gruft.
Tracklist:
1. Between
2. Sorry
3. Ghost in the House
4. Virgin Tree
5. Rundown
6. Lie
7. Charon
8. Song to the Unborn
Bandmitglieder:
Sarah-Maria Bürgin – Gesang und Keyboards
Sandro Corbat – Gitarre und Loops
Marco Nenniger – Bass
Jonas Prina – Schlagzeug
Gründung:
2010
Text: Michael Bohli