Band: Paolo Spaccamonti
Album: Volume Quattro
Genre: Experimental Rock
Label: Escape from Today / Dunque
VÖ: 20. September 2019
Webseite: paolospaccamonti.com
Dass hinter den Klängen von „Volume Quattro“ meist nur Gitarren stecken, das würde man beim Genuss von diesem Album fast nicht glauben. Der aus Turin stammende Musiker Paolo Spaccamonti beweist mit seinen Saiteninstrumenten nämlich eine erstaunliche Vielfalt und Gewandtheit, Sounds und Stimmungen zu erzeugen. Experimentell werden Anschläge zu stimmungsvollen Erzählungen, Akkorde zu Säulen in den Hallen der avantgardistischen Rockmusik. „Nessun codardo tranne voi“ geniesst die Schwere im Western, wie auch Trentemøller zuvor.
Das meiste auf „Volume Quattro“ will aber nicht verglichen werden, sondern steht für sich alleine. Instrumental und vielfach zurückhaltend erkundet Paolo Spaccamonti seine Kompositionen, welche zwar strukturiert aber nie einengend gesetzt sind. „Ablazioni“ eröffnet die Platte nach einem kurzen Intro mit Beats und Lichtblitzen, Tracks wie „Un gelido inverno“ sind Wanderungen in der Dunkelheit. Der Italiener bietet in seinen Songs zwar Hinweise auf einen Ausweg, die Schritte sind aber immer selbstständig zu gehen.
So dringt man weiter durch die Musik vor, bis man gegen Ende des Albums bei „Luce“ angelangt ist und die Schönheit durch alle Schichten und Flächen bricht. Meditativ, eher im Ambient als beim Experimental Rock, zu keiner Sekunde langweilig. Die wahre Kunst hinter den Liedern liegt natürlich im Umgang mit den Effektgeräten, mit den Veränderungen der Klänge nach dem Einspielen – und dieses Handwerk versteht Paolo Spaccamonti mehr als gut. Sein neustes Album ist Ruhezone, Spannungsmoment und emotionale Erlösung zugleich.
Tracklist:
1. Cuocere verdure e fare il brodo con le ossa
2. Ablazioni
3. Nina
4. Nessun codardo tranne voi
5. Un gelido inverno
6. Rimettiamoci le maschere
7. Paul dance
8. Fumo negli occhi
9. Tutto bene quel che finisce
10. Luce
11. Diagonal
Bandmitglieder:
Paolo Spaccamonti
Gründung:
2008
Text: Michael Bohli