Band: Distant Animals
Album: Weaves
Genre: Experimental / Ambient
Label: Hallow Ground
VÖ: 7. Juni 2019
Webseite: distantanimals.com
In den letzten fünf Minuten von „Weaves Part 2“ schälen sich arabische Gesänge aus der Musik heraus, begleitet von Drones und staubwolkenartigem Lärm. Ein letztes Aufbäumen und der praktisch einzige klare Anknüpfpunkt an das vorherige Schaffen von Distant Animals. Denn was bei „Lines“ aus dem Jahre 2018 noch dichter und nebulöser war, das ist mit „Weaves“ nun ein Experiment des lückenhaften Ambients. Einzelne Klangfolgen füllen in scheinbar unregelmässigen Abständen das Raumvolumen aus, um gleich wieder zu zerfallen.
Was Daniel Alexander Hignell-Tully mit seinem neuen Album versucht, das ist die Erforschung einer neuen Methodik, um mit Synthesizer analog und lebendig wirkende Tracks zu generieren, welche sich scheinbar alleine weiterentwickeln. Einzelne Spuren verwachsen je nach Geschwindigkeit zu einem avantgardistischen Gesamtbild, nur um sich kurz darauf wieder eigene Wege in der Verlassenheit zu suchen. Perkussion und fabrizierte Naturgeräusche vervollständigen die Welt von Distant Animals.
„Weaves“ ist ein Versuch, der sich auch nach zwei Teilen und etwas mehr als einer halben Stunde Laufzeit nicht selbst geklärt hat. Die Art, in der Distant Animals seine Harmonien und Dissonanzen zusammenfügt, ist immer wieder neu, anders und trotzdem gelegentlich meditativ beruhigend. Was im ersten Teil meist zurückhalten geschieht, das erlaubt sich bei Teil zwei eine gefährliche Erhöhung der Frequenzdichte und Lautstärke. So landen die zwei Tracks zwischen Schönheit und Aversion, zwischen Kunst und klanglicher Dichtung.
Tracklist:
1. Weaves Part 1
2. Weaves Part 2
Bandmitglieder:
Daniel Alexander Hignell-Tully
Gründung:
2009
Text: Michael Bohli