Band: Earthen Sea
Album: Grass And Trees
Genre: Electronica / Ambient
Label: Kranky
VÖ: 7. Juni 2019
Webseite: earthensea.bandcamp.com
Die Dinge sollten so einfach wie möglich gestaltet werden, das war der Ansporn beim Kreativprozess zu „Grass And Trees“. Jacob Long, Musiker aus Amerika, gibt sich besonders gerne mit der Welt der Rhythmik und der Perkussion ab – was beim Anhören seines neusten Albums schnell klar wird. Gleich der erste Track ist ein reduziertes Wabern zwischen sanften Beats und unscheinbaren Bässen, elektronisch und mit leichten Ambientflächen aus dem Synthesizer garniert. Dabei legt „Existing Closer Or Deeper In Space“ wunderbar vor, was in den folgenden 30 Minuten passieren wird.
Unter dem Pseudonym Earthen Sea gibt es nämlich Musik zu hören, welche in ihrer digitalen Weise so nahe an der Natur ist, dass es schon fast zur Wahrheit wird, dass Wälder und Flüsse eigentlich aus Dub und Techno entsprungen sind. Die Tracks auf „Grass And Trees» atmen, sind entspannt und wirken wie ein wunderbarer Garten – man fühlt sich geerdet, man entschleunigt seine Handlungen. Die sieben Stücke gleiten unscheinbar ineinander über, verwenden Claps als Brücken und wirken wie eine kleine Flamme in der Nacht.
Mit wunderbaren Echoeffekten bei „A Blank Slate“ oder kristallklaren Hochtönen während „Shallow, Shadowness“ wird man in eine Umgebung geführt, in der alle Konturen verschwimmen und die Gestalt plötzlich alles und alle umfasst. Earthen Sea ist eine Antwort auf unsere hektische Zeit und fühlt sich darum einfach nur gut an. Tag und Nacht werden zum Gleichnis, der Lärm verschwindet. Das verdankt die Musik Field Recordings und scheinbar handgespielten Sequenzen, einem perfekten Raumgefühl und vielen Leerstellen.
Tracklist:
1. Existing Closer Or Deeper In Space
2. Window, Skin, And Mirror
3. Spatial Ambiguity
4. A Blank Slate
5. Living Space
6. Shallow, Shadowless
7. Less And Less
Bandmitglieder:
Jacob Long
Gründung:
2003
Text: Michael Bohli