Band: Simon Scott
Album: Soundings
Genre: Experimental / Ambient
Label: Touch
VÖ: 22. Januar 2019
Webseite: simonscott.org
Es beginnt mit dem Meeresrauschen, so weit so klischeehaft. Denn die Geräusche, denen man bei Feldaufnahmen am meisten in der Musik begegnet, sind bestimmt die See, Vogelgezwitscher und das Knistern des Lagerfeuers. Simon Scott, welcher während eines Grossteiles seiner Zeit als Schlagzeuger von Slowdive durch die Welt reist, tappt aber nicht in die Fallen der plakativen Ewigkeit, sondern vermengt auf „Soundings“ seine eigenen Ambient-Drones mit Klangaufnahmen aus aller Welt zu hübschen Neufindungen.
Ja, bei „Mae“ hört man Vögel, und auch die menschliche Stimme sucht sich ab und zu ihren Weg auf „Soundings“. Doch alles wird von Simon Scott geschickt abgewogen, mit melancholischen Streichern versehen, von dröhnenden Synthesizern unterwandert. Das Album ist ein Versuch, aus dem rastlosen Tourleben einen Sinn zu destillieren, aus den unsäglichen Wechseln eine Konstante zu produzieren. Mit viel Geduld, Konzentration und dem Fokus auf einzelne Details. Ein Reisetagebuch der anderen Form also, persönlich und doch global.
Und wie geschickt Simon Scott dabei vorgegangen ist, das merkt man, wenn man erfährt, dass „Hodos“ nicht am schönen Strand, sondern mitten in einem Sturm in Cambridge aufgenommen wurde. „Soundings“ ist ein Werk, das mit der Wahrnehmung spielt und viele Überraschungen in sich trägt. Bis am Ende mit dem langen „Apricity“ die Erhabenheit überwiegt und nicht nur die Seele des Künstlers beruhigt. Das Ziel ist erreicht.
Tracklist:
1. Hodos
2. Sakura
3. Santori
4. Mae
5. Grace
6. Nigh
7. Baaval
8. Apricity
Bandmitglieder:
Simon Scott
Gründung:
1988
Text: Michael Bohli