Band: Ben Chatwin
Album: Drone Signals
Genre: Ambient / Electronica
Label: Village Green
VÖ: 14. September 2018
Webseite: ben-chatwin.com
Was ist wohl einfacher, ein Album vom „leeren Blatt“ aus zu starten, oder mit allen vorhandenen Elementen? Wenn man sich „Drone Signals“ anhört, dann wirkt es auf jeden Fall mühelos und geschlossen. So als ob Ben Chatwin das Vorgängerwerk „Staccato Signals“ nicht nur umgekrempelt, sondern mit schwarzer Magie die vorhandenen Kompositionen in neue Diamanten verwandelt hätte. Synthesizer und Drones übernehmen die Vormachtstellung der Streicher, der Künstler gab die Kontrolle an die Maschinen ab.
Ambient mit mattem Lack, elektronisches Dröhnen, welches riesige Hallen wie ein Kunstwerk füllt – „Drone Signals“ ist eigentlich gar keine Electronica mehr. Viel eher hat Ben Chatwin die akustischen und digitalen Elemente genommen, sie mit schwarzweissen Fotografien von Architektur vermengt und daraus Lieder kreiert, welche einem lange verfolgen. Atmosphärisch ist alles, effizient sowieso. „Nordsjoen“ jagt einem vor Schönheit einen Schauer den Rücken herunter, die schrägen Klänge am Schluss des Liedes helfen mit.
Allgemein lebt „Drone Signals“ von der ewigen Wechselwirkung zwischen unheimlichen Druck und atemberaubender Öffnung. Glasklar und messerscharf wirken einzelne Spuren, dann wieder werden ganze Welten mit lauten Frequenzstörungen aus den Angeln gerissen. Diese Spannungen garantieren über die gesamte Lauflänge eine betörende Wirkung, was Ben Chatwin geschickt ausnutzt. So sind diese Beobachtungen des eindringlichen Ambient nicht nur zusätzliche Ideen zum letzten Album, sondern ein wahrer Gewinn.
Tracklist:
1. Burning Witches
2. Unravel
3. Chiral
4. Nordsjøen
5. Dendrites
6. Lost At Sea
7. Coruscate
8. Bone
9. Tail
Bandmitglieder:
Ben Chatwin
Gründung:
2008
Text: Michael Bohli