Band: Moon Relay
Album: IMI
Genre: Jazz / Experimental Rock
Label: Hubro
VÖ: 19. Oktober 2018
Webseite: Moon Relay auf FB
Schräge Sounds, unaussprechbare Songtitel und drei Buchstaben oder Initialen als Albumtitel: Moon Relay zeigen bereits von weit her, dass ihre Musik nichts für Katzenstreichler und Spruchkalenderbesitzer ist. Die Gruppe aus Oslo lässt sich mit Worten einfach beschreiben, handelt es sich bei „IMI“ doch um ein Werk voller stringenter Rhythmen, klarer Takte und darauf aufgebauter Verzierungen. Post-Punk, Wave, Rock, Proto-Funk und eine kühle Atmosphäre – Lieder wie „(^)II“ vermengen alles zu einem grossen Experiment.
Wenn man sich aber tief in „IMI“ versenkt, dann spürt man immer mehr Schichten und Erlebnisse, die Rationalität macht den Emotionen Platz. „“””””“ versucht sich mit einer extremen Reduktion und dem Spiel mit den Stimmen an der Unendlichkeit, „___§“ gaukelt einen Aufbau vor, den man im Post-Rock oft antrifft. Immer aber sind Moon Relay bereit, die Konventionen zu brechen und mit ihrem temporeichen Album eine neue Untergruppe aller Stile zu kreieren. Erstaunlich ist dabei, wie locker und leicht diese Kompositionen in ihrer Fülle daherkommen.
Ob man sich somit nun bei den Talking Heads wiederfindet oder gar die Mittelphase des Progressive Rock herauskitzelt, Moon Relay nehmen diese Querverweise bereitwillig auf und münzen sie zu ihrem Eigenverdienst um. Irgendwo zwischen Jazz, Rock und instrumentaler Freakshow – ein Fehler glaubt man nur zu vernehmen, wenn man sich nicht genügend weit in die Wildnis wagt. So flimmert die Musik wie das Bild auf dem Cover, ohne aber jemals die Synapsen zu schmoren.
Tracklist:
1. #`´`´`´/
2. (^)II
3. “””””
4. ___§
5. —#/#^
6. F—<::::
Bandmitglieder:
Daniel Meyer Grønvold – Gitarre, Bass, Perkussion und Synthie
Håvard Volden – Gitarre, Bass und Schlagzeug
Ola Høyer – Bass
Christian Næss – Schlagzeug
Gründung:
2013
Text: Michael Bohli