Band: Klaus Schulze
Album: Silhouettes
Genre: Ambient / Electronica
Label: Oblivion
VÖ: 25. Mai 2018
Webseite: klaus-schulze.com
Dass ein Künstler nach 70 Jahren auf der Erde immer noch Energie und Muse aufbringen kann, um neue Alben zu veröffentlichen, ist beachtlich. Wenn die Musik allerdings immer der Antrieb für das eigene Leben war, dann hilft diese auch im fortgeschrittenen Alter, schwierige Zeiten und Krankheiten zu überwinden. „Silhouettes“ ist darum nicht einfach nur das nächste Werk des legendären deutschen Komponisten und Produzenten Klaus Schulze, sondern eine persönliche Meditation und eine Rückkehr zur Essenz in der elektronischen Musik. Und wie gewohnt wunderbar.
Das wievielte Album „Silhouettes“ nun genau ist, weiss wohl nicht einmal Klaus Schulze selber. Denn was dieser Mann seit 1969 alles veröffentlicht hat, das sprengt nicht nur Archive, vieles davon war auch wegweisend und extrem einflussreich. Seine Arbeit im Bereich der Ambientmusik und der Sequencer-Electronica ist bis heute unerreicht – und auch diese vier neuen Kompositionen versprühen wieder die bekannte Magie. Das Titelstück hält sich zwar noch etwas zurück, bietet aber einen ruhigen Überblick zur Situation und Platte. Denn wie immer sind die Tracks von Schulze auch hier nicht nur ein Blick auf das grosse Ganze, sondern auch in das eigene Innere.
Ob Kosmos oder Sehnsüchte, „Quae simplex“ vereint alle Perspektiven geschickt mit fliessenden Synthieflächen, sanfter Rhythmik und perfekt abgestimmten Harmonien. Klaus Schulze wirft so nicht nur „Der lange Blick zurück“, sondern setzt seine persönlichen Merkmale immer wieder geschickt ein und weiss auch mit „Silhouettes“ noch neues zu erzählen. Das Beste an der Musik ist aber auch hier, dass man sich ganz unvoreingenommen in die Klangschichten betten kann und die eigene Bedeutung findet. So sind auch 20 Minuten pro Track nie zu viel, sondern manchmal sogar etwas zu wenig.
Tracklist:
1. Silhouettes
2. Der lange Blick zurück
3. Quae simplex
4. Châteaux faits des vent
Bandmitglieder:
Klaus Schulze
Gründung:
1969
Text: Michael Bohli