Band: Goner
Album: Yogascum
Genre: Ambient / Electronica
Label: Hallow Ground
VÖ: 24. November 2017
Webseite: Goner auf FB
Meditation, langsames Atmen, mit der Umgebung verschmelzen und im Strom des Komos aufgehen – dies kann nicht nur durch eine Yogaübung erreicht werden, sondern auch mit der richtigen Musik. Martin Maischein such seit vielen Jahren die Erlösung in elektronisch hergestellten Tracks und Kompositionen – und hat schon recht, wenn er sein neustes Album „Yogascum“ nennt. Denn als Goner will er uns nicht in eine seelenruhige Masse verwandeln, sondern aufrütteln und durcheinanderwirbeln. Was auch nicht weiter verwundert, kommt der Mann schliesslich aus der Technoszene.
Wilde Beats und harte Rhythmen gibt es auf „Yogascum“ nämlich keine zu vernehmen, wohl aber eine ausgeklügelte Steigerung. Goner beginnt zwar extrem reduziert und schon fast unvernehmbar bei „YS-1“, nutzt die langen Tracks aber dazu, immer weitere Schichten und Möglichkeiten in seiner Musik zu offenbaren. Es ist also nur logisch, gibt es hier keine wirklichen Titel, sondern eine dreiteilige Reihe, die sich ohne Worte und genaue Beschreibung immer weiter in den Äther erhebt. Wenn man am Ende der Trilogie angelangt ist, wird man nicht nur mit Rückkopplungen und Effekten konfrontiert, sondern hat auch spätestens dann seine Trainingsmatte verlassen.
Goner ist ein geschickter Leiter und Dirigent seiner einzelnen Tonspuren und weiss deren Wirkungen perfekt zu kombinieren. Das darf man mit dem abschliessenden und kurz gehaltenen „Endtitle“ gleich selber auf offensichtliche Weise entdecken, denn hier wird „Yogascum“ nicht nur zu einem klaren Ende geführt, sondern alle Fäden werden schlüssig verknüpft. Drones und das verzerrte Cello werden zu Melodien, der Abschaum findet seine Erlösung. Also doch eine Läuterung, auch ohne Meditation im klassischen Sinne.
Tracklist:
1. YS-1
2. YS-2
3. YS-3
4. Endtitle
Bandmitglieder:
Martin Maischein
Gründung:
1998
Text: Michael Bohli