Band: Romain Iannone
Album: Nocturne Works
Genre: Electronica / Ambient
Label/Vertrieb: oqko
VÖ: 30. Mai 2017
Webseite: atelierfuzilli.ch
Wenn die gekaufte Musik auf einer Kassette im Briefkasten landet und sich daneben noch Samen der Prunkwinde Ipomoea alba befinden, dann kann man der Musik auf keinen Fall alles Organische absprechen. Und so verhält es sich auch mit „Nocturne Works“ des Schweizer Künstlers Romain Iannone – sanfte, elektronische Musik als Kommunikationsebene zwischen Organismus und digitaler Kreation. Man soll sich darum nicht von der Menge der 22 Tracks verunsichern lassen, hier herrschen die Fragmente.
Zusammen ergeben die Tracks von „Mouman“ bis hin zu „FEV_24“ knappe 50 Minuten Musik, selten gelangt ein Track über die Grenze von drei – aber das ist auch in Ordnung so. Romain Iannone sucht in seinen sanften und reduzierten Kompositionen nämlich nicht die Reize der Tanzfläche oder den grossen Erfolg, sondern will mit einzelnen Synthiespuren, leichten Melodien und Bruchstücken das Künstliche an die Natur heranführen. „Nocturne Works“ ist somit zerbrechlich und ätherisch, wie eine einzelne Blüte im gefrorenen Boden.
Wie die meiste Schönheit im Leben sind auch Momente wie „Lake“ oder „Cha“ viel zu schnell wieder vorbei, legen aber den Boden für noch kommende Kreationen und Erlebnisse. Romain Iannone lässt seine Ambient-Electronica somit fein verästelt gedeihen und benötigt dazu weder Beats noch Bässe, viel eher wagen die Töne krumme Wege und erinnern an vergessene Samples und Gerätschaften. Und wenn sich dann auch die Bezeichnungen der Tracks immer mehr zwischen Poesie und Technik vermengen, dann spürt man die langsam aufgehende Sonne.
Tracklist:
1. Mouman
2. Once Upon A Summertime
3. Piano Sample
4. Lake
5. Gibrilla The woodcutter
6. One minute
7. Clouds
8. FEV_01
9. Lake_03
10. Sleep
11. Petite Limace
12. Cha
13. Tape Loop
14. JAN_01
15. Morricone Samples
16. MARS_20
17. La Danse du Poisson Volant
18. Moondance
19. NOV_22
20. MAI_25
21. Piano Sketch
22. FEV_24
Bandmitglieder:
Romain Iannone – Instrumente
Gründung:
2015
Text: Michael Bohli