Band: Austra
Album: Future Politics
Genre: Electro / New Wave
Label/Vertrieb: Domino / Irascible
VÖ: 20. Januar 2017
Webseite: austramusic.com
Auch sechs Jahre danach hallen die Lieder „Beat And The Pulse“ oder „Lose It“ im Kopf nach – besonders wenn man sich der neusten Musik von Austra widmet. Dies zeigt umso stärker, dass die Band aus Kanada mit ihrem Debüt 2011 einen wirklich bleibenden Eindruck im Gebiet des Dark Wave und Synthie-Pop hinterlassen hat. Leider vermochte der Nachfolger diese Last zwei Jahre später nicht zu tragen – umso gespannter war ich darum auf „Future Politics“, das dieser Tage nun unsere Wohnungen beschallt. Und um es kurz zu machen: Das Ausharren hat sich auf jeden Fall gelohnt.
Austra machen sich besonders durch den Gesang von Katie Stelmanis einzigartig. Die Frontfrau und klassisch ausgebildete Sängerin thront mit ihrem Organ über der Musik und scheut sich auch nicht vor Melodien, die viele Oktaven durchschreiten. Auch auf „Future Politics“ gibt es somit wieder Berg- und Talfahrten, aber auch Zurückhaltung wie beim wunderschönen „I Love You More Than You Love Yourself“. Hier zeigen Austra, dass ihre Popmusik immer mit frechen Wendungen aufwarten kann und die Band darum so reizvoll macht. Mysteriös und digital, trotzdem liebevoll und freundlich.
„I Am A Monster“ beginnt somit als Oper, schlittert in den Trance der Neunziger und wandelt sich zu Ambient-Techno. „Utopia“ ist ein wichtiger Teil dieser Hit-Maschine, darf aber süss stolpern. „Future Politics“ hat somit viele Bühnenbilder und missbraucht keine Idee. Austra passen sich somit nicht nur deinen Gefühlen an (oder umgekehrt), sie sind auch als Band und Komponisten wieder voll da. Wer sich gerne hochstehend über Synthie-Musik auslässt, der findet hier viele hübsche Zitate.
Tracklist:
1. We Were Alive
2. Future Politics
3. Utopia
4. I’m A Monster
5. I Love You More Than You Love Yourself
6. Angel In Your Eye
7. Freepower
8. Gaia
9. Beyond A Mortal
10. Deep Thought
11. 43
Bandmitglieder:
Katie Stelmanis – Gesang und Keyboards
Maya Postepski – Schlagzeug
Dorian Wolf – Bass und Moog
Ryan Wonsiak – Keyboard
Gründung:
2009
Text: Michael Bohli