Band: Nevermen
Album: Nevermen
Genre: Avantgarde / Hip-Hop / Electronica
Label/Vertrieb: Lex / Ipecac
VÖ: 29. Januar 2016
Webseite: Nevermen auf Twitter
„Nevermen“ – ein Album, das als Rezept nicht nur verwirrend komplex, sondern auch nur für talentierteste Köche geeignet wäre. Die Musik, welche die Menschheit hier erwartet, ist nicht nur neu – sondern auch gefährlich. Wie schnell könnte eine solche Mischung aus Hip-Hop, Rock und Electro als miserables Experiment in den Abgründen der Musikwelt landen.
Doch die Talente hinter dieser neuen Gruppe vermögen ein solches Unterfangen locker zu stemmen. Ihre Namen? Mike Patton, Babatunde Adebimpe und Adam Drucker – zusammen sind sie Nevermen, die Zukunft.
Es ist immer wieder schön, wenn man neue Platten entdecken darf, die etwas wagen. Mike Patton, seines Zeichens Vorsteher von Faith No More und abenteuerlicher Tüftler, baut seine gesamte Karriere auf den Fortschritt auf und fand darum als Dirigent und Schneider bei den Nevermen einen perfekten Job.
Über Jahre hinweg haben Adebimpe und Drucker zusammengespielt und aufgenommen, doch nie fanden sie die richtige Form ihrer Ergüsse. Jams mit fast einer halben Stunde Länge, welche von alternativem Rock über Break Beat zu Ambient wechseln, waren doch etwas zu viel. Mit dem Einfluss von Patton würde nicht nur das Trio komplett, sondern die Lieder fanden eine passende Form.
Wobei natürlich auch jetzt die Stilbrüche und Übergänge immer noch waghalsig sind. Im Minutentakt knallt uns die Band neue Genres vor die Füsse und schmückt alles mit wilden Gitarren- und Syntheskapaden aus.
Darüber werden fantastisch ausformulierte Zeilen gerappt und gesungen, trotz der Komplexität wird man bei „Nevermen“ sofort süchtig und aufgeregt. Selten hört man so perfekt ausformulierte Lyrics, welche sich grossartig gegen D’n’B, verträumten Indie und experimentellen Avantgarde behaupten.
„Nevermen“ ist bereits jetzt und ganz klar eine der besten Platten in diesem Jahr. Nevermen sind eine Band, die sogar noch grösser ist als der Begriff Supergroup – und mit ihrer Musik alle Erwartungen und Vorstellungen übertrifft.
So schön kann es sein, wenn man endlich auf intelligente Weise alle Regeln bricht. Mit jedem Lied werden neue Türe aufgestossen, alles bisher Dagewesene auf den Kopf gestellt und Musik von Grund auf neu erfunden. Worte genügen hier nicht – nur Ehrfurcht.
Tracklist:
1. Dark Ear
2. Treat Em Right
3. Wrong Animal Right Trap
4. Tough Towns
5. Hate On
6. Mr. Mistake
7. Shellshot
8. At Your Service
9. Non Babylon
10. Fame II (The Wreckoning)
Bandmitglieder:
Mike Patton – Gesang und Programming
Babatunde Adebimpe – Instrumente und Gesang
Adam Drucker – Synthesizer und Gesang
Gründung:
2015
Text: Michael Bohli