Datum: 20. April 2015
Ort: Kinski – Zürich
Bands: Karin Park
Karin Park zieht leider immer noch nur ein überschaubares Publikum an, was kaum nachzuvollziehen ist. Rund 50 Besucher versammelten sich im kleinen Kinski Club an der Langstrasse in Zürich. Dabei ist die multimedial begabte Schwedin einfach nicht nur optisch ein Hingucker, sondern überzeugt auch mit ihrer, für sie charakteristischen Näselstimme und einer mitreisenden Performance bei ihren Live Auftritten. Mit ihrem bereits 5. Album „Apokalypse Pop“, auf dem sie den Electro Goth Pop huldigt, ist sie gerade auf Europa Tour.
Energiegeladen und mit einer nicht zu übersehenden Leidenschaft trug die aus Norwegen und Schweden stammende Amazone ihre Eigenkompositionen vor. Mit wuchtigen Tribal Beats stimmte Karin Park wütend den Song „Hard Liquer Man“ an, der sich gegen die Politik Putins richtet. Sie stachelte damit das Publikum an, welches eh schon völlig in Ekstase versetzt tanzte und jubelte. Die Stimmung an diesem Abend hatte den Höhepunkt erreicht und dieser hielt bis zum Ende des Konzertes an.
Die androgyne Synthie-Queen griff zwischenzeitlich nicht nur selbst in die Tasten ihrer fein selektierten Instrumentenauswahl; sie griff auch mal bei ihrem Bruder David Park beim Schlagzeugspiel mit ein oder ihrer Keyboard-Kollegin, welche das erste Mal mit auf Tour begleiten durfte. David Park tobte sich wie üblich mit Slayer Shirt hinterm Drum aus. Ein Kontrastprogramm, das seines Gleichen sucht.
Ein wie gewohnt perfekter Auftritt von Karin Park. Schade nur, dass diese Energie auf ihren CD-Veröffentlichungen nicht ganz so stark rüber kommen will. Das letzte Album klingt für mich etwas klinisch und steril. Daher nicht abschrecken lassen, sondern einfach unbedingt mal live antesten! Der berühmt berüchtigte Berghein Club in Berlin, in dem sie ein paar Tage zuvor auftrat, war zumindest mal ausverkauft.
Text + Bilder: Liane Paasila