Francis Of Delirium + Moonpools
Gaskessel – Bern
Freitag, 19. April 2024
Text + Bilder: Nathalie Lobsiger
Freitagabend, strömender Regen, kuscheliges, intimes Setting – ideale Voraussetzungen für einen kleinen und feinen Konzertabend im Gaskessel Bern.
Die fünfköpfige Dreampop- / Shoegaze-Band Moonpools aus Basel oder gemäss ihrer Facebook-Seite «a group of friends making noises together since 2016», eröffnete den Abend in verträumter Manier. Gemäss der Frontfrau und Gitarristin Marcie Nyffeler sei dies heute die inoffizielle Release-Show ihrer EP «Hide and Seek», die genau am Tag des Konzerts erschienen ist. Die Songs waren sehr harmonisch, sorgten für ein spontanes Wohlgefühl und packten das Publikum in Watte. Die klangvollen Synthie-Teppiche trugen das übrige dazu bei. Der Song «Damaged Goods» in schnellerem Tempo brachte etwas mehr Energie ins Set. Es folgte ein neuer Song, der gemäss Marcie Nyffeler noch keinen Namen trage. Dieser war sehr happy und energetisch. Der Song «Thick Skin» stellte eine Ode an die Sensibilität dar und wurde schön getragen performed.
Die Band Francis Of Delirium betraten zu dritt die Bühne. Die charismatische Frontfrau Jana Bahrich strahlte ab dem ersten Moment eine unglaubliche Bühnenpräsenz aus und zog das Publikum in ihren Bann. Ihre Stimme ist eigenwillig und passt perfekt zu den Songs, die eine gute Balance zwischen den härteren und weicheren Gangarten zu treffen vermögen. Jana erzählte, dass die Band von ihrem letzten Auftritt in Madrid nun zwei Tage unterwegs war, um vom Strand in den Winter in Bern zu reisen.
Es wurden vor allem Stücke ihres neuen Albums «Lighthouse», das am 22. März released wurde, gespielt. Die Songs waren, obwohl nur drei Personen auf der Bühne, sehr druckvoll. Im Song «Alone Tonight» wurde die Angst vor dem Alleinsein thematisiert, dennoch ist der musikalische Grundtenor eher positiv gehalten. «Blue Tuesday» handelt vom berühmt-berüchtigten schlechten Tag, wurde allerdings locker-rockig vorgetragen. Der Song «The Funhouse» war eher düster und sehr grungy unterwegs. Dazu wurde die Bühne in rotes Licht getaucht. Francis Of Delirium selbst bezeichnen ihre Musik als Mischung aus “Gen Z Indie Rock” und Grunge. Als letzter regulärer Song des Sets wird «Give it back to Me” gespielt. Definitiv der Song mit dem grössten Hitpotenzial. Sehr eingängiger Refrain, gespickt mit satten Gitarrenklängen. Ein würdiger Abschluss dieses gemütlichen Konzertabends.