Fire Records / VÖ: 11. November 2022 / Electronica, Folk
janeweavermusic.com
Text: Michael Bohli
Körper und Innenleben, kleine und grosse Aspekte: «The Metallic Index» bringt auf dem Albumcover und mit den Sounds die unterschiedlichen Welten und Wahrnehmungsweisen zusammen, elektronisch-analoge Musik für die Blutbahnen und den Geist. Nach dem neu gestalteten Soundtrack zum Animationsfilm «Fehérlófia» sind Fenella mit einer zweiten Platte zurück, die genauso fliessend und erzählerisch geraten ist, ohne die Musik auf klassische Weise an Songs oder Gesänge zu binden.
Sofort blubbert und zirpt es, «Pulsion (Nurse On Train)» eröffnet den Synthesizer-Reigen mit warmen und überraschenden Klängen. Fenella lassen uns durch die Welt gleiten, die Gitarre als Verzierung («A Young Girl of Medium Height»), die menschliche Erscheinung als ätherische Verbindung («Shadow Apparatus»). Das greift in der Atmosphäre in die Siebzigerjahre zurück und leiht sich Elemente der Medizin und Esoterik. Eine Erzählung, basierend auf den übersinnlichen Fähigkeiten einer Krankenschwester in den 1920er-Jahren.
Bei Jane Weaver gehören solche Aspekte dazu, auf «The Metallic Index» wird es deswegen aber nie mühsam oder zu entrückt. Mit den Mitmusiker:innen verleiht sie Klängen und Gedanken eine positive Wirkung, Fenella wirken als Gruppe wie ein Empfänger und Sendemasten. Die Tracks verleihen das Gefühl, als ob man plötzlich neue Frequenzen wahrnehmen könnte.