Radicalis / VÖ: 3. Juni 2022 / Downtempo, Neoklassik
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Text: Michael Bohli
Dass es von «Echo Pool» eine Fortsetzung gibt, war bei der Namensgebung zu erwarten. Oder bleibt es still, wenn ihr in den Berg hineinruft? Schlechte Witze beiseite – Kappa Mountain setzen mit ihrem neuen Album die Klangreise in den Bereichen Neoklassik, Downtempo und Electronica fort, welche zu Tagträumereien und Genussmomenten einlädt. Glasklar und fliessend sind die Stücke, angenehm die Stimmungen und entzückend die Melodien.
Matthias Gusset und Audio Dope sind erneut von Basel her aufgebrochen, um Yoshi’s Island zu besuchen und mit dem dort ausgeliehenen Namen Kappa Mountain die sanfte Schönheit in der Musik zu züchten. «Echo Pool II» wird durch warme und satte Beats getragen, als Gegengewicht fungieren die akzentuierten Klaviermelodien. Je nach Verlagerung des Schwerpunkts entstehen Stücke, die nahe dem Trip-Hop, dem Hip-Hop oder der Electronica stehen. Ein genüssliches Nicken zu «Overcast», die wunderbare Freiheit bei «Jungle».
Das Album öffnet sich und die sieben Tracks schweben wie der aufgebrochene Kristall in die Höhe, Kappa Mountain verlieren aber nie ihr Ziel aus den Augen. Kompakt sind die Kompositionen, spannend die Ideen. Wie gut alle Aspekte des Duos zusammenfinden, zeigt zum Beispiel «Divine Intervention». Die Veröffentlichung von 2020 wird perfekt ergänzt. Sehr schön, sind beide Platten als gemeinsames Werk zu erstehen – digital und auf Vinyl. Denn wirklich trennen lassen sich Teil eins und zwei nicht.