Eigenveröffentlichung / VÖ: 20. Mai 2022 / Pop
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Text: Michael Bohli
Als Giulia Dabalà mit ihrem Lied «War Drums» 2020 die Auszeichnung am m4music-Festival gewann war klar, diese Künstlerin bringt eine neue und wichtige Vielfalt in die Schweizer Popmusik. Mit nötiger Unerschrockenheit und wichtiger Auseinandersetzung unterschiedlicher Kulturen zeigt die in La Chaux-de-Fonds lebende Künstlerin eine moderne Perspektive. Elektronische Klänge, wuchtige Perkussion, Sprechgesang und Soul findet man in ihren Kompositionen, «Gold» ist als Albumtitel sehr angebracht.
Wie beim gleich betitelten Werk von Jasmin Albash sind für Giulia Dabalà persönliche Erfahrungen und reflektierende Gedanken ein zentraler Bestandteil der Musik. Das beginnt mit der melancholischen und emotionalen Stimmung bei «Deep Side», lässt sich in der reduzierten Inszenierung von «25 Years» herausfühlen und macht «Where Are We Going» zur humanistischen Hymne. Im Zentrum die Stimme von Dabalà, geschmackvoll und voluminös die Produktion.
Um ihren Liedern noch mehr Gewicht zu verleihen, hat sich Giulia Dabalà entschieden, diverse Stücke von «Gold» mit beeindruckenden Musikvideos zu begleiten. Darin werden Farben, Tänze und Gesichter zu den Werkzeugen, was die direkte Art des Titelstücks unterstreicht. Und dann ist da noch «War Drums», ein Lied das weiterhin mit Aufbau, Inszenierung und Aussage begeistert. Solche Popmusik braucht die Welt und bietet der Weiblichkeit den oft vermissten Raum.