Hopeless Records / VÖ: 6. Mai 2022 / Pop Punk
standatlantic.com
Text: Michael Bohli
Nein, das ist kein Cover-Album zum Werk von Marillion, «F.E.A.R.» ist Pop Punk und niemals langsamer Art Rock mit royaler Veredelung. Stand Atlantic haben genug vom egoistischen Verhalten der Menschheit und zelebrieren mit «Fuck Everything And Run» die Wut auf die unfairen und unterdrückenden Machenschaften, welche unsere Gesellschaft und die Wirtschaft beherrschen. Die Platte eröffnet voller Direktheit mit «Doomsday» und lädt dazu ein, den persönlichen Weltuntergang voller Formen und Farben zu geniessen. Gitarren und der energetische Gesang von Bonnie Fraser treiben das Lied in die elektronischen Beats und kantige Umgebung.
Zu dritt gegen die eigene Desillusionierung, Stand Atlantic bringen in Australien den jugendlichen Rock und den melodiösen Punk auf «F.E.A.R.» mit viel Eingängigkeit und einer grossen Lust an der Kunst zusammen. Die Platte besteht aus 14 Tracks, die mal direkt und aggressiv wirken, dann wieder die pure Freude am Musizieren zeigen. «Deathwish» mit Rap-Part ist modern und rhythmusgetrieben, «Cabin Fever» klingt riesengross und düster, «Van Gogh» besinnt sich auf die handgemachte und rohe Gitarrenmusik.
Vieles kann man mit der Scheibe durchmachen, leise sind Stand Atlantic nicht. Die Gruppe verschafft sich mit den Liedern mehr Raum zum Atmen und lädt alle dazu ein, zu den Riffs und Melodien abzugehen. Die Resultate klingen wunderbar direkt und roh, scheuen sich nicht vor dem bissigen Humor und preschen gerne davon. Mitleid oder Verständnis für Fehlverhalten gibt es mit «F.E.A.R.» nicht, dafür einen Arschtritt und bebende Plattenspieler.