A Tree In A Field Records / VÖ: 25. März 2022 / Alternative, Indie, Jazz
districtfive.band
Text: Michael Bohli
Jazz ist nicht für alle ein Stichwort, dass zu Jubel hinreissen lässt. Das wissen District Five aus Zürich und haben sich von Beginn ihrer Karriere an nicht zur klassischen Interpretation des Genres hinreissen lassen. Viel lieber erweitern sie als Gruppe mit experimentellen Aspekten und vielseitigen Einflüssen den eingerosteten Begriff der Stilrichtung und sind mit «Burnt Sugar» beim Art Rock angelangt. Immer noch verzweigt und mit der nötigen Komplexität, aber niemals überheblich oder verkopft.
Ein Lied wie «DRMD» kann chaotisch und kratzend beginnen, lockt im Hintergrund aber bereits mit schönen Gitarren Sound-Texturen. Der Rhythmus und die Schichten aus dem Synthesizer sind bei District Five immer zentral, Indie, Kraut, Electronica und Pop ist alles herauszuhören. Jedes Lied eine stete Veränderung, Steigerung, Begeisterung. Und ja, Ausbrüche und kryptische Stellen gibt es immer, das genüssliche «Toxic Blood» wird von psychedelischen Schwaden durchstossen, der Lo-Fi-Spass «Burnt Sugar» von merkwürdigen Klängen.
Nervös und jazzig bleibt das Kollektiv nicht zuletzt wegen dem Saxofon bei «Cracks», mit der Platten beweisen District Five aber ihr vielseitiges und beachtliches Können. Man denkt an Radiohead, lässt sich überrumpeln, verführen und bei «Storyline» zum Wippen hinreissen. Es macht viel Spass, in diesen Stücken nach all den Details und Ideen zu suchen, langweilig wird es dabei nie.