Inhumano / VÖ: 10. September 2021 / Emo, Indie, Post-Punk
Facebook
Text: Michael Bohli
Punkrock ist es nicht mehr, was The Meseeks mit der EP «Heavy Dreams / Plasmonic Vibes» vorlegen. Der Klang des Trios hat sich seit der Debüt-Veröffentlichung «Renegade» aus dem Jahre 2019 geöffnet und lässt gefühlvolle Passagen zu. Emo, Post-Punk und Indie, fünf Lieder mit Sehnsucht im Herzen. Was eigentlich in Southampton aufgenommen werden sollte, das musste pandemiebeding in Spanien auf die Bänder gebracht werden. Der Intensität der Lieder hat dies keinesfalls geschadet.
Dank der guten Beziehung zwischen The Meseeks und Produzenten Santi Garcia spürt man auf «Heavy Dreams / Plasmonic Vibes» eine ehrliche Ausdrucksweise im Bezug zur eigenen Musik und der weltlichen Lage. Mit viel Kraft und Volumen beginnt «Summer Nights‘ Appealing» die EP, die Gruppe zieht nach vorne und spielt Widrigkeiten mit Lautstärke und der wuchtigen Kombination aus Gesang und Gitarren weg. Diese Art der Präsentation zieht sich durch alle Stücke, «Processed by the Artificial Bloom» wird direkter und rauer. Angi Gudari (Disaster Jacks) kommt für ein paar Minuten als gesangliche Unterstützung hinzu.
Vieles deutet bei The Meseeks nicht mehr auf ihre Schweizer Heimat hin, Sound und Darstellung verfügen über internationales Flair. Beim Lausanner Label Inhumano beheimatet, werden hymnische Lieder wie «B.O.L.T.» (der Bass!) oder Gitarrenbretter wie «Prairie» zu Anlaufstellen für die gesamte Welt. Post-Hardcore lässt sich erahnen, die Dringlichkeit der Situation in jedem Takt hören. Und wer sich an Kompositionen mit Grösse herantraut («Papertown»), der hat eine grosse Hörerschaft reichlich verdient.