Chess Club Records / VÖ: 29. Oktober 2021 / Alternative, Pop
pixeymusic.com
Text: Michael Bohli
So viel Fröhlichkeit und Zuversicht wie in den «Hey»-Ausrufen von Pixey findet man selten in der aktuellen Musikszene. Die Künstlerin aus Liverpool hat seit ihrer ersten EP «Free To Live In Colour» dem Alternative Rock eine gehörige Portion Neunzigerjahre-Pop beigefügt und lässt die Gegenwart bunter und angenehmer erscheinen. Auf schnelle Hits sind die sechs Lieder, welche man mit «Sunshine State» erhält, nicht getrimmt. «Life In Stereo» bleibt trotz euphorischer Atmosphäre einigermassen zurückhaltend, als Einführung.
Das zweite Lied und titelgebende «Sunshine State» überzeugt durch das energetische und flinke Gitarrenspiel, sowie das dumpfe Schlagzeug, was kombiniert zu einem ausladenden Refrain führt. Pixey schüttelt ihre Haare und Instrumente, Ideen und Melodien purzeln auf den Boden und wachsen zu hübschen Liedern an. Nahe an der Ballade «Shine On», weiterhin mit erquickenden Details und einer angemessenen Menge an Hall. Wattig und bequem ist die Produktion, was vor mehr als 20 Jahren funktionierte, das wirkt auch heute noch passend.
Man denkt an die Arbeiten von William Orbit, wenn sich Pixey durch das epische «Take Me On» spielt, der Schluss der EP wird aber mit leiseren Tönen und kleineren Gesten veranstaltet. Dem Namen entsprechend ist «Day Dreaming» sanft und schwebend, «Heaven» nimmt sich Kitsch und emotionale Dichte nahe zur Brust. Inspiriert durch Acts wie The Verve, The Prodigy und De La Soul, hat die Musikerin ihr Schaffen erweitert und begeistert weiterhin.