Band: Year Of No Light
Album: Consolamentum
Genre: Post-Metal
Label: Pelagic Records
VÖ: 2. Juli 2021
Webseite: yearofnolight.com
Musik ohne Stimmen und Gesänge ist trotzdem meist mit menschlichen Handlungen in Verbindung zu bringen, schliesslich stehen hinter den Klängen Personen an Instrumenten. Bei „Consolamentum“ vergisst man dies immer mal wieder, die Sounds sind episch-düster und wirken, als ob ein Tor zu vergangenen Epochen und Ebenen geöffnet wurde. Zu ihrem 20. Geburtstag haben Year Of No Light eine Post-Metal-Scheibe veröffentlicht, die aus der Urzeit zu stammen scheint und wie ein ausgestorbener Koloss daherkommt.
Viel Inspiration zu „Consolamentum“ fand die Gruppe aus Frankreich in spirituellen Gedanken, in Theorien zum ewigen Auf und Ab, in dem wir uns auf der Welt bewegen. Diese Muster findet man seit dem Debütalbum „Nord“ in der Musik von Year Of No Light, jetzt aber existieren die Gitarrenriffs, die schweren Rhythmusmomente und Keyboardspitzen als Titanen. Das rote Auge auf dem Cover ist zugleich ein Schlitz in die Ära der menschenlosen Landmassen, die sich zu „Réalgar“ und „Alétheia“ übereinander schieben und einen Sturm der Elemente entfachen.
Wer dachte, nach „Tocsin“ könne es bei Year Of No Light nicht mehr weiter nach oben gehen, der darf sich auf die fünf neuen und meist langen Lieder freuen. Drones und stark nachhallende Gitarrensaiten eröffnen bei „Objuration“, „Interdit aux Vivants, aux Morts et aux Chiens“ erlaubt sich Lärm und strukturiertes Chaos. Man wird mitgerissen, emotional angesprochen und in die Dunkelheit verfrachtet – dank der klanglichen Trance ist das wunderbar.
Tracklist:
1. Objurgation
2. Alètheia
3. Interdit aux Vivants, aux Morts et aux Chiens
4. Réalgar
5. Came
Bandmitglieder:
Jérôme Alban – Gitarre
Bertrand Sébenne – Schlagzeug, Perkussion und Keyboard
Johan Sébenne – Bass und Keyboard
Pierre Anouilh – Gitarre
Shiran Kaïdine – Gitarre
Mathieu Mégemont – Schlagzeug und Synthesizer
Gründung:
2001
Text: Michael Bohli