Band: Loma
Album: Don’t Shy Away
Genre: Alternative / Indie
Label: Sub Pop Records
VÖ: 23. Oktober 2020
Webseite: lomatheband.com
Wenn sogar Brian Eno begeistert davon geknabbert hat, dann kann die Frucht nicht verboten sein. Besser also, man gönnt sich „Don’t Shy Away“ in seiner Gesamtheit und nicht nur einzelne Happen. Denn was Loma mit ihrem zweiten Album vorlegen, ist ein schillernder Reigen an Alternative Pop, Indie und elektronischen Blüten. Genial durchdacht und ein wichtiger Beweis des Trios aus Amerika, dass die Kunstform Album keinesfalls vergessen gehen darf. Denn erst im gemeinsamen Wirken offenbaren alle elf Songs ihre wahre Form.
Loma schichten die Empfindungen und Stimmungen, öffnen mit jedem Lied neue Schubladen und ermöglichen das Spiel mit den gestapelten Ebenen. „I Fix My Gaze“ ist ein ruhiger Beginn, sanfter Stimme und nahe dem Slowcore vorgetragene Ideen, „Ocotillo“ erweitert das Spektrum mit Melancholie und Westerngitarre, „Half Silences“ ist unwiderstehlicher Pop mit Retroflair. Immer weiter steigern sich Emily Cross und ihre zwei Musiker, bleiben stets nachdenklich und vergessen mit „Thorn“ unnötiger Ballast. Das anschliessende „Breaking Waves Like a Stone“ erinnert an Kate Bush, später wird es düster und kratzender.
Es gibt trotz der vorhandenen Zurückhaltung sehr viel auf „Don’t Shy Away“ zu entdecken, mit jeder Begegnung nimmt man weitere Melodien, Klänge und Ideen wahr. Der Bass ist angenehm warm und satt, die Gitarren schweben im Raum. Loma zeigen sich vielseitig und lebendig und zementieren ihre Fähigkeiten. Als Zuckerchen „Homing“, produziert vom anfangs erwähnten Herr Eno, der Kreis hat sich geschlossen.
Tracklist:
1. I Fix My Gaze
2. Ocotillo
3. Half Silences
4. Elliptical Days
5. Given a Sign
6. Thorn
7. Breaking Waves Like a Stone
8. Blue Rainbow
9. Jenny
10. Don’t Shy Away
11. Homing
Bandmitglieder:
Emily Cross
Dan Duszynski
Jonathan Meiburg
Gründung:
2016
Text: Michael Bohli