Eigenveröffentlichung / VÖ: 27. November 2020 / Electronica, Downtempo
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Text: Michael Bohli
Klar und hell rufen die Glocken, wir alle mögen diesen Klängen folgen. Denn für einmal führen solche Töne nicht in die verstaubten Gotteshäuser, sondern in den angenehm warmen Club. Numeral aus Bern hat mit seiner ersten EP voller Eigenkompositionen die Darstellungsart eines Pantha Du Prince in die Schweiz geholt. Herrlich akzentuiert und wie ein frischer Morgen in der Natur begegnet uns „Primal“, bevor sich der Druck steigert und die herrlich verzerrten Klänge das Lied in eine abenteuerliche Richtung bringen.
Perkussive und rhythmisch durchdachte Strukturen im Vordergrund, was bei einem Schlagzeuger von Bands wie The Lugubrious oder Faux Tales nicht anders zu erwarten war, trotzdem niemals eine seelenlose Angelegenheit. Lebendig wirken alle Takte, Numeral mischt seine Electronica mit Downtempo und IDM, tänzelt durch die Nacht und scheut weder Regentropfen auf der Haut noch den Sonnenschein. Das freundliche Lachen findet man im Gesicht aller Stücke, nur „Goldchains Camilla Sparksss Remix“ schliesst die EP mit mehr düsteren Gedanken ab.
Philippe Adam, wie Numeral gebürtig heisst, ist nicht am Untergang des Daseins interessiert, viel lieber kreiert er Tracks, die voller Tatendrang unsere Gegenwart unterstreichen. „Sulasan“ mit Dubstep-Gefühl, „Pulsar“ strahlend wie der Neutronenstern, „Calabash“ die ausgelassene Feier mit nur Höhepunkten. Diese neue Seite des Musikers bewährt sich auf ganzer Linie und funkelt immer wieder von neuem.