Sixteentimes Music / VÖ: 2. Oktober 2020 / Doom, Psychedelic Rock
echolot.space
Text: Michael Bohli
Bei Echolot gibt es drei Köpfe, was die Mannen hinter den Instrumenten fabrizieren wirkt allerdings wie eine riesige Hydra. Dicht bis undurchdringlich die Klangwand, welche die Gruppe aus Basel erspielt, immer im Wandel, niemals existiert Stillstand. „Destrudo“ darf in drei langen Kompositionen diese dahinfliessende Weise des psychedelischen Doom-Rock in neuer Intensität zelebrieren. Wie noch nie zuvor bei diesem Trio bieten die Lieder eine dynamische Geschichte, in der man sich für 40 Minuten verlieren kann.
Das zweite Album „Volva“ beinhaltete 2017 eher zurückhaltenden Stoner Rock mit bewusstseinsverändernden Einflüssen. Drei Jahre später haben Echolot ihre Form angepasst und zeigen sich brutaler, düsterer und mit mehr schwarzem Russ im Gesicht. Harte Riffs und Rhythmen werden mit halber Geschwindigkeit gespielt, der Sludge pflügt durch die Stücke. Besonders das 20 Minuten lange „Wind Up North“ liebt diese neue Freiheit, die Weite in der Klanglandschaft. Immer wieder brausen die Gitarren auf, Geschrei setzt ein, die Band schlägt Wellen.
Die neue Metal-Inkarnation steht Echolot sehr gut zu Gesicht und man hört, dass sich die Mannen viel Zeit für die neuen Stücke gelassen haben. Organisch und logisch sind die Takte einer steten Veränderung unterlegt, „Orbital“ vergisst trotzdem die melodischen Gitarrenfiguren nicht und „Frozen Dead Star“ holt sich immer wieder Kraft in kurzen Ruhephasen. „Destrudo“ ist kein zerstörerisches Finale, sondern eine schillernde neue Phase mit viel Potential.